Die EU will die heimische Solarindustrie stärken und fördert nachhaltige Anlagen.
Solarmodule
Solarmodule stehen in der Sonne. (Symbolbild) - Sven Hoppe/dpa

Die Branche steht unter Druck – vor allem wegen eines Überangebots von Photovoltaikmodulen aus China. Die EU-Kommission, die Länder und die Industrie wollen anpacken. In der EU sollen hochwertige und nachhaltige Solaranlagen stärker gefördert werden. Auch sollen günstige Rahmenbedingungen für die Herstellung von Photovoltaik-Produkten und weiteren Investitionen geschaffen werden.

Das geht aus einer Erklärung hervor, die die EU-Kommission, verschiedene Unternehmen sowie der Grossteil der EU-Energieminister bei einem Treffen in Brüssel am Montag unterzeichneten. Um neue Investitionen in die Solarenergie-Lieferkette zu unterstützen, sollten zudem sämtliche EU-Finanzierungsmöglichkeiten und -spielräume in Erwägung gezogen werden, heisst es weiter in der sogenannten Europäischen Solar Charta.

Die Solarenergie ist den Angaben nach die am schnellsten wachsende erneuerbare Energiequelle in der EU. Rund 650.000 Arbeitsplätze bietet der Sektor demnach, Experten zufolge soll diese Zahl bis 2030 auf rund eine Million steigen.

Gefahr durch chinesische Dominanz

Allerdings komme der Grossteil der in Europa nachgefragten Solarmodule aus China, heisst es in dem Papier. Dies berge etwa langfristige Risiken für die Preisstabilität bei Solarmodulen aufgrund der Abhängigkeit von aussereuropäischen Lieferanten.

Um die Krise in der europäischen Fertigungsindustrie zu bewältigen, seien dringende Massnahmen erforderlich. So sollten alle Beteiligten – die EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten und die Unternehmen reagieren – indem sie etwa die Einführung der Erneuerbaren beschleunigen und die Versorgungssicherheit der EU verbessern.

Anfang Februar hatte der europäische Solarindustrieverband ESMC Alarm geschlagen. Die Solarindustrie in Europa stehe vor einer existenziellen Bedrohung. Wenn die politischen Entscheidungsträger nicht sofort Massnahmen ergriffen, um die Hersteller von Solarmodulen in der EU zu schützen, seien Verlagerung ins Ausland oder Konkurs die einzigen Optionen. Der Verband begrüsste die Charta als «Ausgangspunkt für Lösungen». Konkrete Massnahmen müssten folgen, um den Sektor anzugehen.

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