EU

EU-Minister wollen Entschädigung erst ab 4 Stunden Flugverspätung

Keystone-SDA
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Luxemburg,

Die EU-Staaten wollen Flugreisende künftig erst ab vier Stunden Verspätung entschädigen – nicht mehr wie bisher nach drei. Verbraucherschützer schlagen Alarm.

Flugverspätungen
Flugverspätungen sind bei einigen Destinationen an der Tagesordnung. (Symbolbild) - Pixabay

Fluggäste sollen nach dem Willen der EU-Staaten künftig erst nach vier Stunden Verspätung entschädigt werden – und nicht wie bisher nach drei Stunden. Eine Mehrheit der EU-Verkehrsminister hat sich bei einem Treffen in Luxemburg für die Änderung ausgesprochen. Das Europaparlament kann noch Änderungen an den neuen Regeln vornehmen.

Die Vier-Stunden-Regel soll dem Willen der Minister zufolge für Distanzen bis 3500 Kilometer gelten. Für längere Flugreisen ist eine Frist von sechs Stunden vorgesehen. Konsumentenschützer warnen davor, dass bei einer Änderung deutlich weniger Passagiere entschädigt werden würden.

Laut geltender Fluggastrechteverordnung besteht bislang für Fluggäste pauschal ab drei Stunden Verspätung Anspruch auf Entschädigung, sofern die Airline diese verschuldet: 250 Euro für Flüge bis 1500 Kilometer, 400 Euro für Flüge bis 3500 Kilometer und 600 Euro für Langstreckenflüge mit mehr als 3500 Kilometer.

Airlines argumentieren gegen aktuelle Regelungen

Die Airlines und ihre Verbände argumentieren, dass sie an vielen Zielen in Europa technisch nicht in der Lage seien, innerhalb von drei Stunden ein Ersatzflugzeug samt Crew zu stellen. Im Zweifel werde dann auf einen zusätzlichen Flug verzichtet, weil die hohen Entschädigungszahlungen ohnehin bereits angefallen seien. Fünf Stunden sei die bessere Frist.

Wie viel mehr Ersatzflüge genau durch eine Fünf-Stunden-Regel noch am selben Tag stattfinden würden, ist unklar.

Grundsätzlich haben die Parlamentarier bei dem Vorhaben noch ein Wort mitzureden und müssen den neuen Regeln ebenfalls zustimmen. Der FDP-Europaabgeordnete Jan-Christoph Oetjen betonte vor der Abstimmung, dass das Europäische Parlament bereits eine Position habe, «und ich sehe keinen Grund, diese gute Position noch einmal anzupassen». Voraussichtlich wolle das Europaparlament die Drei-Stunden-Vorgabe beibehalten.

Kommentare

User #1286 (nicht angemeldet)

Was mir die SBB schuldet an Verspätungen. Ich hätte einen goldenen Lambo.

User #5166 (nicht angemeldet)

Die Bevölkerung hat in Brüssel so gut wie keine Lobby, darf aber den ganzen Laden finanzieren. Da sollte man von der, nicht demokratisch legitimierten, EU-Kommission erwarten, dass sie auch die Belange der Bürger berücksichtigt. Kein Wunder, dass die Akzeptanz der EU ständig sinkt.

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