Stadt Zürich

Velo-Raser brettern mit 50 km/h durch neuen Zürcher Stadttunnel

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Zürich,

Der neue Velo-Tunnel am Zürcher Bahnhof wird rege genutzt. Jedoch halten sich nicht alle an das Tempolimit. Einige fahren doppelt so schnell wie erlaubt.

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Die rasante fahrt dieses Velofahrers sorgt für Frust bei den Kommentarschreibenden auf Instagram. - Instagram / @matscycle

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor knapp zwei Wochen wurde der neue Velo-Tunnel beim Zürcher Bahnhof eröffnet.
  • Einige halten sich aber nicht ans vorgeschriebene Tempolimit.
  • Der schnellste rast mit 51,7 km/h durch den Tunnel.

Vor knapp zwei Wochen wurde der neue Velo-Tunnel zwischen Kasernenstrasse und Sihlquai offiziell eröffnet. Doch einige Velofahrer brettern mit waghalsigen Geschwindigkeiten durch die neue Röhre in Zürich.

Auf Instagram finden sich Beispiele für rasante Fahrten durch den Tunnel. Das Abbiegemanöver des Velofahrers, der sich zwischen heranfahrenden Autos durchschlängelt, sorgt derweil für rote Köpfe in den Kommentaren:

«Ah, du bist also der Grund, warum uns Autofahrer hassen», enerviert sich ein Velofahrer. Ein anderer meint ironisch: «Ah ja, Verkehrsregeln ... das ist ja nur für die anderen.» Die Kommentarschreibenden lassen ihrem Frust freien Lauf.

Der Schnellste brettert mit über 50 km/h durch den Tunnel

Ein Blick auf die App Strava zeigt: Der schnellste Velo-Raser durchquerte den rund 440 Meter langen Tunnel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 51,7 km/h. Erlaubt wären im Stadttunnel aber nur 20 km/h.

Die zehn Schnellsten auf Strava fahren alle mit rund 40 km/h durch den Tunnel. Also immer noch doppelt so schnell wie erlaubt. Darüber berichtet «Tele Züri».

Zum Vergleich: Würde ein Auto in einer 30er-Zone 20 km/h zu schnell fahren, würden mehrere 100 Franken Busse drohen. Und je nachdem sei auch das Billett weg.

Velofahrer sagen gegenüber dem Lokalsender: «Man kann schon schnell durch, insbesondere dort, wo es abwärts geht.»

Polizei ist machtlos gegen Velo-Raser

Laut der Stapo Zürich werde der Velo-Tunnel im Rahmen der Patrouillentätigkeit der Bike-Police auch angefahren. Bei Missachtung der geltenden Verkehrsregeln könnten Fehlbare wie sonst im Strassenverkehr gebüsst oder zur Anzeige gebracht werden.

Die Stapo appelliert an die Eigenverantwortung der Velofahrer, ihre Geschwindigkeit anzupassen. Faktisch sei die Polizei laut dem Sender machtlos gegen die Veloraser.

Bist du schon durch den neuen Velotunnel in Zürich gefahren?

Denn: Beim Velo brauche es kein Tacho und auch Radarfallen seien nicht für Velos gemacht. Auch dann, wenn die Polizei einen Velo-Raser in flagranti erwische: Die Beweislage dürfte nicht für eine Verurteilung oder eine Busse reichen.

Viele würden das Tempolimit eher als eine Empfehlung wahrnehmen, als eine verpflichtende Regel. Das schnelle Fahren im Stadttunnel sei kein Problem, sagen Velofahrende dem Sender. Der Tunnel sei breit genug und man könne gut überholen.

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Kommentare

User #2448 (nicht angemeldet)

Im Zürcher Velotunnel gilt Tempo 20 – doch manche rasen mit über 50 km/h hindurch. Eine Verdopplung der erlaubten Geschwindigkeit, mitten in der Stadt. Würde das ein Autofahrer tun, wäre das ein Fall für die Justiz: Rasertatbestand, Ausweisentzug, Busse, Verfahren. Aber beim Velo? Da passiert: nichts. Kein Blitzer, keine Verfolgung, keine Strafe. Im Gegenteil – das Ganze wird sogar öffentlich geteilt, fast schon gefeiert. Und genau hier zeigt sich das Kernproblem: Die grün-rote Stadtregierung misst mit zweierlei Mass. Sobald es ums Auto geht, wird jeder Regelbruch scharf geahndet. Beim Velo wird weggeschaut oder verharmlost – obwohl die Gefahr real ist. Wer mit über der doppelten Geschwindigkeit durch einen Stadt-Tunnel rast, handelt verantwortungslos – egal mit welchem Fahrzeug. Wenn Politik und Behörden hier weiter ein Auge zudrücken, gefährden sie nicht nur Menschen, sondern auch ihre eigene Glaubwürdigkeit. Verkehrssicherheit muss für alle gelten – nicht nur für jene, die nicht aufs Velo steigen.

User #3972 (nicht angemeldet)

Wer mit über 50 km/h durch einen 20er-Velotunnel rast, handelt rücksichtslos. Wer das dann auch noch stolz ins Netz stellt, handelt grob fahrlässig – völlig egal, ob auf dem Velo oder im Auto. Solches Verhalten animiert Nachahmer und gefährdet Menschenleben. Beim Auto gäbe es null Toleranz: Anzeige, Führerausweis weg, öffentliches Interesse. Beim Velo? Schweigen, Schulterzucken, Ausreden. So geht das nicht. Wer Verkehrsregeln bewusst bricht und es online feiert, muss mit Konsequenzen rechnen – ohne Sonderstatus für Velofahrer. Sicherheit kennt keine Ausnahmen.

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