Angreifer schlägt Rabbiner in Pariser Vorort mit Stuhl auf den Kopf
In Neuilly-sur-Seine bei Paris ist ein Rabbiner auf offener Strasse mit einem Stuhl angegriffen und verletzt worden. Der Täter sitzt in Polizeigewahrsam.

In einem Vorort von Paris ist ein Rabbiner auf der Terrasse eines Cafés von einem Mann mit einem Stuhl angegriffen und am Kopf verletzt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Département Nanterre befindet sich der mutmassliche Täter in Polizeigewahrsam. Gegen ihn werde wegen einer schweren Gewalttat ermittelt.
Der Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, Jean-Christophe Fromantin, erklärte, der Rabbiner sei nach dem Angriff in ein Krankenhaus gebracht worden, habe dieses aber inzwischen wieder verlassen.
Tatverdächtiger aus Palästina
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut Bürgermeister um einen Mann palästinensischer Herkunft mit deutschen Papieren, der sich nur vorübergehend in Frankreich aufhielt. Wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete, soll der aus dem Gazastreifen stammende 28-Jährige über eine Duldung verfügt haben, sich in Deutschland aufzuhalten. Er sei unbewaffnet gewesen und habe einen Koran bei sich getragen.
Wie der Rabbiner dem Sender CNews schilderte, sei er sei in dem Café zu einem Gespräch verabredet gewesen, als er plötzlich von hinten einen Schlag auf den Kopf verspürt habe. Zunächst habe er gedacht, es sei etwas vom Dach des Cafés auf ihn herabgefallen. Es schmerze ihn, dass er angegriffen worden sei, weil er eine Kippa getragen habe und als Jude erkennbar gewesen sei.
Religion dürfe niemals zu einem Auslöser für Gewalt werden. Nach Medienberichten war der Rabbiner erst vor einer Woche im nordfranzösischen Badeort Deauville von drei Betrunkenen angegriffen und heftig geschlagen worden.