EU

EU-Kommission lässt Wirkstoff Lecanemab gegen Alzheimer zu

Keystone-SDA
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Belgien,

Die Europäische Kommission hat erstmals eine Alzheimer-Therapie zugelassen, die auf Krankheitsprozesse abzielt.

Lecanemab
Lecanemab richtet sich gegen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn und soll dadurch den Verlauf der Krankheit ein wenig verlangsamen. (Archivbild) - dpa

Der Antikörper Lecanemab sei für eine Behandlung im frühen Stadium und das erste Medikament dieser Art, das in der EU zugelassen werde. Dies teilte die Kommission mit. Fachleuten zufolge kommt nur ein sehr kleiner Teil der Alzheimer-Patienten für diese Therapie infrage.

Das Medikament, das in einigen Monaten verfügbar sein könnte, soll die Krankheit ein wenig verlangsamen. Die Zulassung unterliegt laut EU-Kommission strengen Auflagen. Man sei zum Schluss gekommen, dass der Nutzen des Arzneimittels bei einer bestimmten Gruppe von Patienten und unter bestimmten Voraussetzung die Risiken überwiege.

Zielgerichtete Behandlung statt Symptomlinderung

Die Brüsseler Behörde folgte mit der Zulassung der Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Bisherige Alzheimer-Therapien behandeln nur Symptome der Krankheit, nicht ursächliche Prozesse im Gehirn.

Das ist bei Lecanemab anders. Der Antikörper richtet sich gegen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn und soll dadurch den Verlauf der Krankheit in einem frühen Stadium verlangsamen. Um Heilung oder Verbesserung geht es allerdings auch bei diesem Wirkstoff nicht – ein solches Mittel ist weiterhin nicht in Sicht.

Hohe Kosten und strenge Auflagen

Zugelassen ist Lecanemab nur zur Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung (Gedächtnis- und Denkstörungen) oder leichter Demenz in einem frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit.

Unklar sind die Medikamentenkosten für Lecanemab in Europa. In den USA seien es etwa 26'500 US-Dollar jährlich pro Patient, hatte Johannes Levin vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Ende letzten Jahres gesagt.

Hinzu kommen demnach im Vorfeld einmalige Kosten für die Diagnostik in Höhe von geschätzt 1400 bis 5000 Euro. Die Kosten für die Verabreichung des Medikaments lägen groben Schätzungen zufolge bei etwa 6000 bis 8000 Euro jährlich. Lecanemab wird als intravenöse Infusion alle zwei Wochen verabreicht.

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Kommentare

User #1199 (nicht angemeldet)

Ach ja...interessiert ja eh kaum einen, die Nebenwirkungen. Bei allem Respekt - da sind Angehörige mit Hoffnung! Pfui. Aber mal wieder, der Rubel muss rollen, liebe Pharma.....

User #4592 (nicht angemeldet)

Die erben freuen sich.

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