Zum möglichen Verbot einer «PFAS» genannten Chemikaliengruppe in der EU haben am Mittwoch öffentliche sechsmonatige Konsultationen begonnen.
PFAS
Ausserdem sollen auch polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) gefunden worden sein. PFAS werden unter anderem auch in Verpackungen verwendet. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch haben öffentliche sechsmonatige Konsultationen zu einem PFAS Verbot begonnen.
  • Damit wird ein Vorschlag von einigen Staaten geprüft.
  • Die Industrie sträubt sich gegen ein Verbot.

Zum möglichen Verbot einer «PFAS» genannten Chemikaliengruppe in der EU haben am Mittwoch öffentliche sechsmonatige Konsultationen begonnen. «Die Konsultation soll jedem, der über Informationen über PFAS verfügt, die Gelegenheit geben, sich zu äussern.» Das teilte die EU-Chemikalienagentur Echa in Helsinki mit.

Beurteilung der Informationen im September

September will die Agentur ein mögliches Verbot aufgrund der vorliegenden Informationen beurteilen und sich eine Meinung darüber bilden. Die Entscheidung trifft die Europäische Kommission schliesslich gemeinsam mit den EU-Mitgliedsstaaten.

Die Stoffe der Chemikaliengruppe sind in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen und Kosmetik verarbeitet. Sie finden aber auch etwa in Industrieprozessen Anwendung. Zu der Chemikaliengruppe gehören geschätzt mehr als 10'000 einzelne Substanzen. Weil sie extrem langlebig sind, werden PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt.

PFAS-Verbot gefordert

Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Schweden hatten im Januar folgendes vorgeschlagen: Herstellung, Verwendung und Inverkehrbringen von PFAS sollen fast komplett verboten werden. Der Vorschlag sieht je nach Anwendung Übergangsfristen von bis zu dreizehneinhalb Jahren vor. Für einige wenige Bereiche gäbe es unbegrenzte Ausnahmen.

Die Industrie sträubt sich gegen ein breites Verbot der Stoffe. Dies, weil nur für wenige von ihnen direkt nachgewiesen sei, dass sie gefährlich sind. Nur wenige der Stoffe sind allerdings bislang gut untersucht.

Die meisten der gut untersuchten Stoffe gelten als mittel- bis hochtoxisch. Die Initiatoren des Vorschlags halten ein Verbot deshalb für eine wichtige Vorsichtsmassnahme, um Gesundheit und Umwelt zu schützen.

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