EU-Behörde EMA will sich in Kürze zu AstraZeneca-Risiken äussern
Die EU-Arzneimittelbehörde hat eine Stellungnahme zu den möglichen Thrombose-Risiken der AstraZeneca-Impfung angekündigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EMA wird sich in Kürze zu den möglichen Risiken einer Impfung von AstraZeneca äussern.
- Der Chef der Behörde nannte einen Zusammenhang zu den Blutgerinnseln «wahrscheinlich».
Ein hoher Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA hat eine baldige Stellungnahme seiner Behörde zur AstraZeneca-Impfung angekündigt. Hintergrund dafür sind die möglichen Thrombose-Risiken bei Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca.
Zusammenhang mit Impfstoff sehr wahrscheinlich
Dabei warnte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, vor zu hohen Erwartungen an EMA-Vorgaben. Die Bewertung laufe noch. Zugleich sagte Cavaleri, dass es nach seiner eigenen Einschätzung einen noch nicht genauer bestimmten Zusammenhang gebe.

«Meiner Meinung nach können wir inzwischen sagen, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt. Was diese Reaktion auslöst, wissen wir aber noch nicht», sagte Marco Cavaleri der Zeitung. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis spreche dennoch weiter für den Impfstoff.
Aktualisierte Empfehlung zu erwarten
«Unsere Bewertung ist noch lange nicht abgeschlossen», erläuterte Cavaleri. Er erwarte kaum, dass die EMA diese Woche «so weit kommt, wie es verschiedene Länder getan haben, Altersgrenzen festzulegen». Mitte März hatte die EMA noch erklärt, es gebe keine Hinweise, dass die Impfungen die Thrombose-Vorfälle verursacht hätten. Da das aber auch nicht ausgeschlossen sei, liefen Untersuchungen.
Auch Ende März hatte sich EMA-Chefin Emer Cooke gegen Beschränkungen ausgesprochen. Eine aktualisierte Empfehlung der EMA sei für die Sitzung ihres Sicherheitsausschusses zu erwarten, hiess es da. Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides schrieb auf Twitter, am Mittwoch sei mit einer EMA-Bewertung zu rechnen.

Deutschland hatte Ende März nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission beschlossen, AstraZeneca nur bei Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Hintergrund waren seltene Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Zuvor hatte es eine mehrtägige Impfpause gegeben, Mitte März waren AstraZeneca-Impfungen nach Überprüfungen dann wieder angelaufen.
Auch die britische Arzneimittelbehörde untersucht Fälle von Hirnthrombosen nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Präparat. Zuvor hatte es einen Medienbericht gegeben, wonach die Behörde erwägt, das Präparat nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen.