In England leben erstmals seit mehr als tausend Jahren wieder Wisente in freier Wildbahn.
Wisente in Wald nahe Canterbury
Wisente in Wald nahe Canterbury - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Tiere nahe Canterbury ausgewildert.

Ein Muttertier und zwei jüngere Kühe wurden am Montag in einem Waldgebiet nahe Canterbury im Südosten Englands ausgewildert. «Dies ist ein wirklich bedeutsames Ereignis», sagte Mark Habben vom Wildwood Trust, der das fünfjährige Schutzprojekt leitet, der Nachrichtenagentur AFP. «Es hätte nicht besser laufen können. Sie warfen einen Blick zurück, sahen uns an und verschwanden dann im Wald.»

Wisente sind die grössten Landsäugetiere Europas. Sie sollen durch ihr Verhalten dabei helfen, die ursprüngliche Natur wiederherzustellen. Die Wisente werden nun grasen, Rinde fressen, Bäume fällen und so genannte Staubbäder nehmen, die den Boden im Wald aufwirbeln. Dies hilft anderen Arten bei der Schaffung von Lebensräumen.

Die Wisente seien eine Art «Ökosystemingenieur», sagte Habben. Die drei weiblichen Tiere sollen bald Gesellschaft von einem Bullen bekommen, dessen Ankunft aus Deutschland sich wegen der Post-Brexit-Bürokratie verzögert hat.

Die Herde wird sich zunächst in einem 55 Hektar grossen, eingezäunten Waldgebiet bewegen können, bevor ihr Lebensraum schliesslich auf 200 Hektar vergrössert wird. Zu den Wisenten sollen sich bald weitere Weidetiere gesellen, darunter Exmoor-Ponys und Longhorn-Rinder.

In freier Wildbahn starben Wisente 1927 in Europa aus. Einige ihrer Artgenossen überlebten in Gefangenschaft, und dank eines Zuchtprogramms konnte ihre Population allmählich wieder vergrössert werden.

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