Zwei Diebe wurden in der Ukraine freigelassen, um an der Front zu kämpfen. Kiew nutzt die gleiche Rekrutierungstaktik wie Russland, aber mit strengen Kriterien.
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Die Ukraine rekrutiert nun in Gefängnissen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine kommen zwei Häftlinge frei, um an der Front zu kämpfen.
  • Ein neues Gesetz erlaubt die Rekrutierung in Gefängnissen.
  • Schwerverbrecher sind davon aber ausgenommen, sie müssen im Knast bleiben.
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Nach 27 Monaten Krieg gehen der Ukraine die Soldaten aus, Freiwillige gibt es kaum noch. Deshalb lockt die Regierung nun mit speziellen Anreizen, die von Russland bekannt sind: Fronteinsatz statt Gefängnis.

Wie der «Telegraph» berichtet, wurde in der Stadt Chmelnyzkyj die Freilassung von zwei Häftlingen angeordnet. Sie hatten sich zuvor für den Militärdienst beworben. Ein Gericht hat den Einsatz in der Nationalgarde nun bewilligt, die Männer kommen frei.

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Die Ukraine hat im Krieg schon viele Soldaten verloren, an Nachschub mangelt es aber. - keystone

Dies ist durch ein neues Gesetz möglich, dass den Einsatz von Häftlingen im Ukraine-Krieg erlaubt. Dadurch will Kiew den Soldatenmangel bekämpfen.

Auch Russland hat in den letzten zwei Jahren immer wieder Häftlinge rekrutiert. So kamen unter anderem Mörder, Kannibalen, Vergewaltiger und andere Schwerverbrecher zuerst an die Front. Nach sechsmonatigem Einsatz wurden sie aus dem Militär in die Freiheit entlassen. Dadurch sind nun zahlreiche Schwerverbrecher frei in Russland.

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Dies will die Ukraine verhindern und hat deswegen strengere Kriterien festgelegt. So dürfen nur Häftlinge mit weniger als drei Jahren Reststrafe zum Militär. Auch Schwerverbrecher, wie Mörder oder Vergewaltiger, sind ausgeschlossen. Gleiches gilt für ehemalige Beamte, die wegen Korruption im Knast sind. Bei den in Chmelnyzkyj freigelassenen Häftlingen handelt es sich um Diebe.

Kiew setzte zwar grosse Hoffnungen in das neue Gesetz, hoffte auf viele neue Soldaten. Doch bislang haben sich bloss rund 3000 Häftlinge beworben.

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