Ermittlungsverfahren gegen Salah Abdeslam eingeleitet

Gegen den einzigen überlebenden Attentäter der Paris-Anschläge von 2015 ist offiziell ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Eröffnet wurde es wegen Beteiligung an den Selbstmordanschlägen in Brüssel im März 2016 .

Salah Abdeslam werde die «Beteiligung an den Aktivitäten einer Terrororganisation» vorgeworfen, erklärte die belgische Staatsanwaltschaft am Montag zur Begründung.

Welche Rolle Abdeslam bei den Selbstmordanschlägen auf den Flughafen und die Metro von Brüssel am 22. März 2016 genau gespielt haben soll, erläuterte die Staatsanwaltschaft nicht.

Bei den Attacken waren 32 Menschen getötet und 340 weitere verletzt worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich zu den Anschlägen bekannt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Anschläge von Syrien aus in Auftrag gegeben wurden. Zudem sollen sie von derselben französisch-belgischen Zelle organisiert worden sein, die auch hinter den Anschlägen von Paris steckte.

Am 13. November 2015 waren dabei 130 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Der IS reklamierte auch diese Anschläge für sich.

Neben Salah Abdeslam sollen sich zwölf weitere Verdächtige im Zusammenhang mit den Brüsseler Anschlägen vor Gericht verantworten. Aus Justizkreisen hiess es, dass der Prozess gegen sie im Herbst des kommenden Jahres beginnen könnte.

Er soll im früheren Nato-Hauptquartier in Brüssel stattfinden und könnte bis zu acht Monaten dauern.

Zu den Hauptverdächtigen zählen Mohamed Abrini und Osama Krayem, die im April 2016 festgenommenen worden waren. Videoaufnahmen zeigten Abrini und Abdeslam kurz vor den Anschlägen in Paris an einer Tankstelle in der Nähe der französischen Hauptstadt.

Der in Belgien geborene französische Staatsbürger Abdeslam sitzt derzeit in Paris in Haft. Er wartet auf einen Prozess wegen seiner Beteiligung an den Paris-Anschlägen. Er soll sich im Brüsseler Stadtteil Molenbeek radikalisiert haben.

Am 22. November 2015 soll er drei Selbstmordattentäter zu einem Fussballstadion in Paris gebracht haben. Später soll er den Sprengstoffgürtel abgelegt haben, den er wohl ursprünglich explodieren lassen wollte.