Viele Menschen sind beim gutem Wetter in Lyon unterwegs. Dann erschüttert eine Explosion eine belebte Geschäftsstrasse. Ein Verdächtigter ist auf der Flucht.
Explosion in Lyon
Ein Fahrzeug der französischen Anti-Terror-Einheit «Vigipirate Mission» steht in der Nähe des abgesperrten Tatorts in Lyon (F). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitagnachmittag kam es Mitten in Lyon (F) zu einer Explosion.
  • Mindestens 13 Personen wurden verletzt, darunter ein achtjähriges Kind.
  • Die Polizei sucht mit einem Fahndungsbild nach einem Tatverdächtigen.

Nach der Explosion im Herzen der französischen Grossstadt Lyon mit mindestens 13 Verletzten haben Ermittler nach einem Tatverdächtigen gefahndet. Die Polizei veröffentlichte in der Nacht zu heute Samstag das Bild von einem Mann, der eine dunkle Sonnenbrille trägt und ein Fahrrad schiebt.

Explosion in Lyon
Die Polizei fahndet mit diesem Foto auf Twitter nach einem Verdächtigen im Zusammenhang mit einer Explosion in Lyon (F). - dpa

Das Motiv des Mannes, der laut Medien rund 30 Jahre alt sein soll, blieb zunächst unklar. Unter den Verletzten ist nach Informationen des Nachrichtensenders BFMTV auch ein achtjähriges Kind.

Anti-Terror-Spezialisten ermitteln

Die Explosion ereignete sich am frühen Freitagabend gegen 17.30 Uhr im belebten Zentrum der Metropole im Südosten Frankreichs. Der Sender Franceinfo berichtete unter Berufung auf das französische Innenministerium, dass am Tatort ein Beutel oder Koffer, der einen Sprengsatz mit Schrauben enthalten haben soll, explodiert sei.

Die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigte, Anti-Terror-Spezialisten hätten die Ermittlungen übernommen. Justizministerin Nicole Belloubet sagte allerdings BFMTV am späten Freitagabend: «Es ist zu früh zu sagen, ob man es einen Terroranschlag nennen kann.» Der Fahndungsaufruf der Polizei enthält das französische Wort «attentat», was im Deutschen «Anschlag» oder «Attentat» heissen kann.

Explosion überschattet Europawahl in Frankreich

Die Explosion überschattet die Europawahl in Frankreich. Sie beginnt bereits am Samstag in Überseedépartements wie Guadeloupe oder Martinique und wird dann am Sonntag im europäischen Kernland fortgesetzt.

Innenminister Christophe Castaner wies die Präfekten im ganzen Land an, die Sicherheitsmassnahmen an Orten zu verstärken, an denen sich viele Menschen aufhalten. Das seien etwa Sport- oder Kulturveranstaltungen.

Die Regierung sei «äusserst schockiert» über die Tat in Lyon, sagte Belloubet. Der Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt Rémy Heitz und Minister Castaner machten sich laut BFMTV am Abend in Lyon ein Bild von der Lage.

Explosion in Lyon
Soldaten der französischen Anti-Terror-Einheit «Vigipirate Mission» stehen auf einer Strasse in Lyon (F) und sichern ein Gebiet ab. - dpa

Auf dem Fahndungsfoto ist die Mundpartie des Verdächtigen vermummt. Er trägt kurze, helle Hosen und ein langärmeliges dunkles Oberteil. Es handelt sich um das Standbild der Aufnahme einer Sicherheitskamera. Der Verdächtige soll den Sprengsatz vor einer Bäckerei in der Innenstadt deponiert haben.

Präsident Emmanuel Macron nannte die Explosion in einem Interview des YouTubers Hugo Travers kurz nach dem Vorfall einen «Angriff».

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