Das US-Repräsentantenhaus stuft das Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs als Völkermord ein. Erdogan kritisiert dies.
Türkei Armenier USA Völkermord
Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, spricht vor dem Parlament (Archivbild). - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA stuften das Massaker an Armeniern im Ersten Weltkrieg als Völkermord ein.
  • Erdogan bedauert dies, bezeichnet die Resolution aber als wertlos.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern durch das US-Repräsentantenhaus als wertlos bezeichnet. «Dieser Schritt hat absolut keinen Wert und wir erkennen ihn ohnehin nicht an», sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara. «Dennoch bedauern wir, dass diese Verleumdung gegen unser Land in einem Parlament eines Landes angenommen wurde. Was ist das für eine Haltung?»

Weiter betonte Erdogan, dass im islamischen Glauben Genozid strikt verboten sei. «Diejenigen, die eine Vertreibung als Genozid darstellen, suchen einen Schuldigen», sagte er. Er betrachte die Resolution als «grösste Beleidigung unseres Volkes». Das sei ein Schritt, der «allein aus innenpolitischen Erwägungen getroffen» wurde, sagte er. Ähnlich äusserte sich bereits das türkische Aussenministerium.

Das US-Repräsentantenhaus hatte am Dienstag eine Resolution verabschiedet, in der es heisst, die USA würden den Völkermord an den Armeniern anerkennen und die Tötung von 1,5 Millionen Armeniern durch das Osmanische Reich verurteilen.

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