Erasmus-Entwicklerin Sofia Corradi stirbt mit 91 Jahren
Die italienische Pädagogin Sofia Corradi, die Initiatorin des Erasmus-Programms, ist mit 91 Jahren in Rom verstorben.

«Mamma Erasmus» ist tot: Sofia Corradi, italienische Erziehungswissenschaftlerin und Entwicklerin des europäischen Austauschprogramms für Studierende, ist im Alter von 91 Jahren in ihrer Heimatstadt Rom gestorben.
Das berichteten italienische Medien am Samstag unter Berufung auf ihre Familie. Ihre Angehörigen würdigten die Professorin der Pädagogik demnach für ihre «grosse Energie und intellektuelle wie emotionale Grosszügigkeit». Corradi entwickelte das Erasmus-Programm aus Frustration darüber, dass ihr an der US-Eliteuniversität Columbia erlangter Masterabschluss in Jura in Italien nicht anerkannt worden war.
Erasmus-Programm: Eine Vision für Europa
Das Erasmus-Programm startete in der EU im Jahr 1987, seither haben nach offiziellen Angaben rund 16 Millionen Studierende dank ihm Semester an ausländischen Universitäten verbracht. Corradi bezeichnete das Konzept für das Erasmus-Programm im Jahr 2018 als ihre «persönliche pazifistische Mission».
Italiens Aussenminister Antonio Tajani würdigte Corradi in einer Erklärung für ihr Lebenswerk. Ihr sei «die Geburt der Generation Europa» zu verdanken, sie habe «das Leben von Millionen junger Menschen inspiriert, die gereist sind, studiert haben und verschiedene Kulturen kennengelernt haben».