Eon rechnet mit weiter steigenden Strom- und Gaspreisen
Der grösste Energieversorger Deutschlands Eon rechnet weiterhin mit steigenden Strompreisen. Auch die Politik geht davon aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit Monaten geht die Politik von steigenden Gas- und Strompreisen aus.
- Damit stimmt Deutschlands grösster Energieversorger Eon überein.
- Der Finanzvorstand sagte, es herrsche an allen Märkten Preisdruck.
Nicht nur die Politik geht seit Monaten von weiter steigenden Gas- und Strompreisen aus. Auch Deutschlands grösster Energieversorger schildert ein ganz ähnliches Szenario. Deutschlands grösster Energieversorger Eon rechnet mit weiter steigenden Strom- und Gaspreisen für Endkunden.
Preisdruck herrsche in allen Märkten, sagte Finanzvorstand Marc Spieker am Mittwoch in Essen. «Das einzige, was sich unterscheidet, ist, wie schnell werden diese Preissteigerungen dann umgesetzt.» Dass sie am Ende dann kommen müssten, stehe ausser Frage.
«Grossteil der Preiserhöhungen bereits durchgeführt»
Eon hatte im März angekündigt, die Preise anzuheben und dies mit stark gestiegenen Grosshandelspreisen für Energie begründet. «In Deutschland wurde der Grossteil dieser Preiserhöhungen bereits durchgeführt oder angekündigt», sagte Spieker.
Für einen Preisanstieg bei Erdgas für Nordrhein-Westfalen könnte es eine durchschnittliche Anhebung um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr geben. Das nannte Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum als Beispiel. Wann es eine nächste Erhöhung gebe, sei Spekulation.
Dies hänge etwa von der Preisentwicklung im Grosshandel. Ebenso von der Nachfrage und von der Höhe der von der Bundesregierung geplanten Gasumlage ab.

Bei Strom habe der Preisanstieg für Eon-Kunden in Nordrhein-Westfalen bei 17 Prozent gelegen. Das sei jedoch durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli kompensiert worden. Die Zusatzbelastung in den Energiekosten sei fast ausschliesslich gasgetrieben, sagte Birnbaum.
Der Manager betonte, dass man einen deutlichen Anstieg der Strompreise im Grosshandel gesehen habe. «Wenn dieser Anstieg dauerhaft bleiben würde, dann müssten wir natürlich auch auf der Stromseite noch weitere deutliche Anpassungen erwarten im nächsten Jahr.»