Eurovision Song Contest

Eurovision Song Contest erlaubt Palästina-Fahnen wieder

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Basel,

Beim Eurovision Song Contest dürfen Zuschauer alle Flaggen, die das Schweizer Gesetz zulässt, zeigen. Für Künstlerinnen und Künstler gelten strengere Regeln.

eurovision song contest
Beim Eurovision Song Contest in Basel gelten neue Flaggen-Regeln. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim ESC in Basel gelten für Zuschauer lockerere Flaggen-Regeln.
  • So sind alle rechtlich zugelassenen Fahnen erlaubt – also auch die palästinensische.
  • Die Sängerinnen und Sänger hingegen dürfen keine LGBTQ-Flaggen mehr zeigen.

Der letztjährige Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö wurde begleitet von Nebengeräuschen rund um Israel und Gaza. Die israelische Teilnehmerin wurde stark kritisiert, vor dem Austragungsort kam es zu grossen Protesten für Palästina. In der Arena selbst war davon nichts zu sehen, die Flagge von Palästina war verboten.

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Beim letztjährigen Eurovision Song Contest sorgten Gaza-Proteste für Aufsehen. - keystone

In Basel ist das nun anders: Man habe in Zusammenarbeit mit der European Broadcast Union neue Flaggenrichtlinien erarbeitet, teilt die SRG gegenüber der «Aargauer Zeitung» mit. So wurden «einheitliche und transparente Regeln» geschaffen – für Teilnehmende und für das Publikum.

Zuschauer haben fast keine Auflagen mehr: Die Fans dürfen sämtliche Flaggen schwenken, die nicht gegen das Schweizer Gesetz verstossen. Rechtlich verboten sind bloss rassistische, diskriminierende, gewalt- oder hassverherrlichende Fahnen sowie solche von Terror-Organisationen. Konkret bedeutet das, dass LGBTQ- und sämtliche Landesfahnen gezeigt dürfen – auch die palästinensische.

Für die Sängerinnen und Sänger gelten aber deutlich strengere Regeln: Sie dürfen nur noch die Flagge des Landes präsentieren, für das sie antreten. Dies gilt für alle offiziellen Auftritte. In Malmö war auch die Regenbogenfahne noch erlaubt.

Nemo verstiess schon damals gegen die lockereren Regeln. Nach dem Sieg zeigte der Schweizer Star die Fahne mit dem gelben, weissen, violetten und schwarzen Streifen in die Kameras. Sie repräsentiert non-binäre Personen, zu denen sich auch Nemo zählt. Das Gesangstalent musste sie in die Arena reinschmuggeln.

Freust du dich auf den ESC in Basel?

Dafür wurde Nemo nicht bestraft. Dieses Jahr aber wollen die Organisatoren des Eurovision Song Contest härter durchgreifen, wie der dänische Rundfunk berichtet. Bei Verstössen gegen die Fahnen-Regeln drohen Künstlern und Zuschauern ein Verweis aus der Halle. Zudem sind weitere Konsequenzen, die nicht genauer bekannt sind, möglich.

Der Eurovision Song Contest findet vom 10. bis am 17. Mai in Basel statt. Die Schweiz wird von Zoë Më vertreten, die das Lied «Voyage» vortragen wird.

Kommentare

User #3024 (nicht angemeldet)

Mal eine Frage: Ist das eine politische oder Gender oder Volksverdummungsveranstaltung? Mit einem Song Contest wie er mal war, hat das nichts mehr zu tun.

User #5966 (nicht angemeldet)

Ist auch richtig so. Wer ja zu Israel sagt muss auch Ja zu Palästina sagen.

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