Seit Monaten gilt Christian B. als Hauptverdächtiger im Fall des verschwundenen Mädchen Madeleine McCann. Nun äussert sich der Hauptzeuge öffentlich dazu.
Maddie
Maddie McCann verschwand im Jahr 2007 spurlos. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kronzeuge spricht öffentlich über den Hauptverdächtigen Christian B. im Fall Maddie.
  • Das damals dreijährige Mädchen verschwand 2007 aus einer Appartmentanlage in Portugal.
  • Heute geht die Polizei davon aus, dass Maddie tot ist.

Der Name Maddie dürfte mittlerweile allen bekannt sein. Am 3. Mai 2007 verschwand das süsse, damals dreijährige Mädchen spurlos aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz.

Verdächtiger
Im Vermisstenfall Madeleine McCann wird seit 2007 ermittelt. - Keystone

Weltweit sorgte das immer noch ungeklärte Schicksal des Mädchens für Schlagzeilen. Die Polizei geht heute nicht davon aus, dass das Mädchen noch lebt.

Der Kronzeuge im Fall Maddie packt aus

Der Hinweis eines Zeugen gab dem Fall Maddie eine neue Wendung und lässt die Hoffnung auf Klärung neu aufflammen. Christian B. (43) lautet der Name des Hauptverdächtigen im Fall Maddie. Momentan sitzt er wegen Drogendelikten im Gefängnis.

Maddie McCann
Christian B. ist der Hauptverdächtige im Fall von Maddie McCann. - Privat/Screenshot bild.de

Die britische Zeitung «The Sun» hat den Kronzeugen in Korsika ausfindig gemacht und mit ihm gesprochen. Über den Hauptverdächtigen sagte Busching: «Er ist im Moment am richtigen Ort und wird hoffentlich noch lange dort bleiben.»

Helge Busching (48) kennt seinen Landsmann Christian B. aus der gemeinsamen Zeit in Praia da Luz. Busching wurde 2017 in Griechenland verhaftet. Er hatte versucht Migranten zwischen Griechenland und Italien zu schmuggeln.

Helge Busching: «Ein Wort. Schuldig.»

Im Rahmen dessen erwähnte Busching erstmals den Namen des Hauptverdächtigen. In einem Bericht der griechischen Polizei steht, Buschings Aussagen seien «gegengeprüft worden und gelten als zuverlässige Quelle». Anscheinend erfuhr Busching laut «The Sun» bereits 2008 von Christian B., dass er das Mädchen entführt habe.

«The Sun» hakte bei Helge Busching nach. Auf die Frage, ob Christian B. ihm jemals Bilder von Maddie gezeigt habe, antwortete er, er dürfe sich nicht dazu äussern. «Aber ich hoffe, dass er im Gefängnis bleibt», fügte der 48-Jährige hinzu.

maddie kiel
Der Verdächtige im Fall «Maddie» verbüsst in der JVA Kiel derzeit eine Haftstrafe. - dpa

Bevor er ging liess er die Bombe platzen. Auf die Frage, was er von Christian B. halte, antwortete Busching: «Ein Wort. Schuldig.»

Eine kurze Aussage mit grosser Wirkung. Ist Christian B. wirklich schuldig? Werden die Eltern des Mädchens endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer Tochter haben?

Christian B. wurde bereits mehrfach angeklagt

Fakt ist, Christian B. wurde wegen mehreren Delikten angeklagt. Der Hauptverdächtige im Fall Maddie sitzt zurzeit wegen Drogenhandels in Haft.

Christian B. wurde ausserdem von der Vergewaltigung und Folter einer 73-Jährigen im Jahr 2005 in Praia da Luz bezichtigt.

Helge Busching und ein weiterer Freund hatten in diesem Zusammenhang den entscheidenden Beweis geliefert. Christian B. droht deswegen eine Haftstrafe von sieben Jahren.

Anwalt plädiert auf unschuldig

Friedrich Fülscher, der Anwalt von Christian B. wehrt sich gegen die Vorwürfe an seinen Mandanten. Er beharrt laut «The Sun» darauf, der Angeklagte habe weder mit der Vergewaltigung, noch mit dem Verschwinden etwas zu tun.

Der Anwalt sei diese Woche in Portugal gewesen, um Zeugen zur Entlastung seines Mandanten zu suchen. Gegenüber der Zeitung sagte er: «Gegen meinen Mandanten wird aufgrund der Behauptungen von zwei sehr zweifelhaften und unglaubwürdigen Zeugen ermittelt.» Diese seien selbst verurteilte Verbrecher und hätten Probleme mit Alkohol und Drogen.

Fall Maddie McCann
Rechtsanwalt Friedrich Fülscher spricht mit «RTL/n-tv» über den Maddie-Verdächtigen Christian B. - Screenshot

Zudem wurde Christian B. letzte Woche mit einem Sexualangriff auf ein zehnjähriges deutsches Mädchen in Verbindung gebracht. Der mehrfach vorbestrafte Sexualtäter soll einige Wochen vor dem Verschwinden Maddies in der Algarve vor einem Mädchen masturbiert haben. Der Fall ereignete sich etwa zehn Kilometer von Praia da Luz entfernt, wie die Nachrichtenagentur DPA schrieb.

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