Auf dem Werksgelände von Mercedes-Benz im deutschen Sindelfingen sind am Donnerstagmorgen Schüsse gefallen. Zwei Männer starben, der Täter wurde festgenommen.
Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen
Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Sindelfingen fielen am Donnerstagmorgen Schüsse in einem Mercedes-Benz-Werk.
  • Die Polizei bestätigt den Tod von zwei 44-jährigen Männern.
  • Gefahr für die Bevölkerung besteht laut der Polizei keine, der Täter wurde festgenommen.

Bei Schüssen auf einem Werksgelände von Mercedes-Benz in Sindelfingen ist am Donnerstagmorgen ein Mensch getötet und ein Mensch schwer verletzt worden. Wie eine Sprecherin der Polizei weiter mitteilte, bestand keine Gefahr für die Bevölkerung.

Kurz vor dem Mittag teilt die Polizei mit, dass nun auch eine zweite Person gestorben sei. Wie ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag weiter sagte, handelt es sich bei den Toten um zwei 44-Jährige.

Auf Twitter schreibt die Polizei Ludwigsburg, es handle sich nicht um einen Amoklauf. Der Täter wurde festgenommen.

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Die Polizei Ludwigsburg informiert auf Twitter. - Screenshot Twitter / @PolizeiLB

«Ich habe die Schüsse gehört, dachte, dass eine Palette runter gefallen ist. Dann kam jemand aufgeregt angerannt und erzählte, dass geschossen worden sei. Wir mussten alle raus – und die Firma hat uns heimgeschickt», sagte eine Mitarbeiterin der «Bild»-Zeitung. Einen Kollegen des Tatverdächtigen zitierte das Blatt so: «Der Typ soll sein ganzes Magazin leer gefeuert haben. Er ist noch nicht lange bei uns, höchstens ein Jahr.»

Der Werksschutz überwältigt den Tatverdächtigen, der sich dann von der Polizei widerstandslos festnehmen lässt. Die Staatsanwaltschaft geht vorerst von einem Einzeltäter aus und schweigt noch über weitere Details. Der 53-Jährige sollte noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.

Grossaufgebot vor Ort

Nach den ersten Notrufen gegen 7.45 Uhr waren Polizei und Rettungskräfte mit einem Grossaufgebot vor Ort, für die beiden Opfer kam aber jede Hilfe zu spät. Die Ermittler haben nach eigenen Angaben noch keine Erkenntnisse über ein Motiv des festgenommenen Verdächtigen. Auch zur Frage, ob sich der 53-Jährige und die beiden Opfer kannten, konnte ein Polizeisprecher zunächst keine Angaben machen. Es liefen Vernehmungen durch die Kriminalpolizei. Die mutmassliche Tatwaffe wurde sichergestellt, sagte der Sprecher. Er habe keine Infos, um was für eine Waffe genau es sich handelt.

Viele Fragen sind noch offen – etwa, wie die Waffe auf das Werksgelände gelangte. «Ich hoffe mal, dass sie vielleicht ein bisschen mehr Kontrollen machen. Wenn man so einfach Waffen da rein kriegt, das kann ja auch mal einen von uns treffen», sagte ein Mercedes-Mitarbeiter und berichtete vor seinem Schichtbeginn von einem «mulmigen Gefühl».

Mitarbeitende werden betreut

Die Mitarbeitenden in der betroffenen Halle das Werksgelände werden psychologisch betreut, so ein Polizeisprecher. Es bestehe keine Gefahr mehr für die Angestellten. «Die Produktion läuft normal weiter, bis auf besagte Halle.»

Mercedes-Benz äusserte sich «zutiefst bestürzt und geschockt» über die Tat. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Kolleginnen und Kollegen vor Ort», sagte ein Unternehmenssprecher.

Das Personal in der betroffenen Halle verliess geordnet das Werksgelände nach den Schüssen. «Also momentan läuft das Band nicht wie normal weiter», sagte der Mercedes-Sprecher. Wann die Halle wieder freigegeben und dort weiter produziert werden könne, sei noch in Klärung. Auch wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Hause geschickt wurden, war zunächst unklar.

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