Zwei Drittel der UNO-Staaten haben Vorschriften für den Umgang mit Plastikmüll erlassen. Strikte Verbote sind jedoch noch eine Seltenheit.
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Immer mehr Länder gehen gegen den Plastikmüll vor. Foto: Bernd Wüstneck - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dutzende Länder gehen mit Gebühren und Verboten gegen den Plastikmüll vor.
  • Das geht aus einer Umfrage der Vereinten Nationen hervor.

Zwei Drittel (124) von 192 der UNO-Staaten haben im Sommer 2018 landesweite Vorschriften für den Umgang mit Plastiktüten erlassen. Dies zeigte eine Untersuchung der Vereinten Nationen.

Inzwischen sind weitere hinzugekommen. So verbietet Island seit dem 1. September 2019 die kostenlose Ausgabe von Tragetaschen aus Plastik oder anderen Stoffen.

Strikte Verbote sind rar

Der Atlantik-Inselstaat Kap Verde hat Produktion und Nutzung von Plastiktüten vollständig verbannt. Als Ausnahmen gelten hier biologisch abbaubare und kompostierbare Beutel.

Auf den Marshallinseln im Pazifik wurden 2016 Einweg-Plastikgeschirr und-Tüten per Gesetz verboten. Das Verbot umfasste die Einführung und Herstellung sowie den Verkauf.

China verbietet zwar den Import von Plastiktüten sowie ihre kostenlose Abgabe - Produktion oder Export bleiben aber erlaubt. Ecuador, El Salvador und Guyana regeln nur die Entsorgung der Beutel, nicht aber deren Import, Produktion oder Einsatz im Handel.

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Einweg-Plastikgeschirr auf einem Mülleimer. Foto: Alexander Heinl - dpa-infocom GmbH

Teilverbote können Anforderungen an die Dicke oder Zusammensetzung der Tüten beinhalten. Zum Beispiel haben Frankreich, Indien, Italien und Madagaskar Plastiktüten nicht vollständig verbannt. Sie verbieten oder besteuern aber solche Beutel, die weniger als 0,05 Millimeter dick sind.

In den USA gibt es den Angaben zufolge keine landesweiten Vorschriften gegen Plastiktüten. Das Land hat den grössten Pro-Kopf-Verbrauch von Einwegplastik. Einige Bundesstaaten haben sogar Vorkehrungen gegen ein Verbot von Plastiktüten oder -geschirr getroffen - etwa auf kommunaler Ebene.

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