Dieser Russen-General hat die Kursk-Offensive verpennt

General Lapin ist schuld am russischen Kontrollverlust in Kursk. Er hatte die Verantwortung über die Sicherheit der Grenzregion an sich gerissen.

Das Wichtigste in Kürze

Die Ukraine nahm dank einem Fehler von General Lapin Teile von Kursk ein.
Der General riss die Verantwortung für die Sicherheit der Grenzregion an sich.
Doch er vernachlässigte sie, es gab kaum Gegenwehr, Minenfelder fehlten gänzlich.

Innert weniger Tagen überrollte die Ukraine beim Gegenstoss in der Grenzregion Kursk die Verteidiger. 1100 Quadratkilometer Land und Dutzende Dörfer wurde eingenommen, Hunderte Soldaten gefangengenommen. Für Kremlchef Wladimir Putin ist es eine Blamage. Und nun soll der Schuldige gefunden worden sein.

So berichtet das «Wall Street Journal», dass Generaloberst Alexander Lapin die Schuld trage. Der 60-Jährige hat im Frühling den Sicherheitsrat der Region aufgelöst. Dort hatten Armee und lokalen Sicherheitsbehörden gemeinsam den Schutz organisiert.

Lapin aber wollte, dass das Militär alleine für die Sicherheit zuständig ist. Denn nur das Militär könne die Grenze schützen, hat er argumentiert.

lyman — Es ist nicht der erste grosse Fehler des Generals. Ihm wird auch die Schuld für den Verlust der Stadt Lyman gegeben.

Doch das Militär war in Kursk sehr dünn besetzt und kaum vorbereitet. Es gab keine Minenfelder oder schwere Verteidigungsanlagen. Deshalb gelang es der Ukraine, die Verteidigungslinien zu überrennen.

Alexander Lapin legte eine steile Karriere im russischen Militär hin. Er befehligte die Truppen in Syrien, dann war er für den zentralen Militärbezirk Russlands zuständig. Im Ukraine-Krieg aber gab es dann einen Knick, das Versagen in Kursk war nicht sein erstes.

Glaubst du, dass der Ukraine-Krieg dieses Jahr zu Ende gehen wird?

Zu Beginn des Ukraine-Kriegs führte er die Heeresgruppe «Zentrum». Bei Sumy und Tschernihiw verzeichnete er Erfolge, seinen Soldaten werden aber Kriegsverbrechen vorgeworfen. Im Herbst des ersten Kriegsjahrs wurde der General von einem ukrainischen Gegenangriff überrascht. Weil seine Verteidigung nicht genügend war, musste er die Stadt Lyman aufgeben.

Damals gab es schon laute Kritik: Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow forderte, dass Lapin zum normalen Soldaten degradiert wird. Man solle ihn mit einem leichten Gewehr und ohne Schuhe an die Front setzen. Putin hörte nur teilweise auf seinen «Bluthund»: Er versetzte Lapin, schickte ihn aber nicht als einfachen Soldaten an die Front.