Am Dienstag, 18.5., findet das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam statt.
Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam
Aussenansicht des «Ahoy»-Veranstaltungszentrums, die für den Eurovision Song Contest 2020 geplant war. Der dann aufgrund der Corona-Pandemie abgesagte ESC wird am 22. Mai 2021 nachgeholt. Es gibt drei Shows - zwei Halbfinale (18. und 20. Mai) und das Finale (22. Mai, ab 21.00 Uhr). Foto: Koen Van Weel/ANP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am ESC-Halbfinal in Rotterdam treten 16 Nationen gegeneinander an.
  • Die Show findet am Dienstag, 18.5, statt.

Diese Lieder treten am Dienstag (18.5., 21.00 Schweizer Zeit) beim ersten Halbfinale in Rotterdam an:

01 Litauen mit The Roop («Discoteque»): Elektro-Popsong über Selbstakzeptanz. Es geht um die befreiende Kraft des Tanzens, auch wenn man es allein zu Hause tut - passende Botschaft zu Corona und Lockdown. Schon 2020 gehörte die Band zu den Top-Favoriten und hätte wahrscheinlich mit «On Fire» den ESC gewonnen.

02 Slowenien mit Ana Soklič («Amen»): Epische Hymne im typischen ESC-Stil mit Rückung und Pipapo. Trotz starker Stimme vielen zu lahm und langweilig und zu sehr Kirchenlied-Style.

03 Russland mit Manizha («Russian Woman»): Irgendwas zwischen russischem Rap, Beschwörungsgesang und Folklore - textlich geht es um Feminismus und weibliche Ermächtigung wie etwa auch bei Malta, Zypern und Aserbaidschan.

04 Schweden mit Tusse («Voices»): souliger Popsong eines Castingshow-Gewinners. Der Sänger ist 19, wurde im Kongo geboren und kam als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Schweden. Er setzte sich im harten schwedischen Vorentscheid Melodifestivalen durch.

05 Australien mit Montaigne («Technicolour»): spröder Popsong, der viele an Marina And The Diamonds erinnert. Textlich geht es um den Mut, sich verletzlich zu zeigen. Im Zusammenhalt gebe es eine bunte Welt wie im Farbfilmverfahren Technicolor. Seit 2015 darf Australien beim ESC mitmachen. Die Sängerin reist aber nicht von so weit an. Es gibt eine sogenannte Live-on-tape-Performance.

06 Nordmazedonien mit Vasil («Here I Stand»): hochdramatischer Schmachfetzen und Musical-Ballade im Disney-Stil. Der Interpret hatte mit schwulenfeindlichen Attacken in seiner Heimat zu kämpfen.

07 Irland mit Lesley Roy («Maps»): Radio-Pop im Katy-Perry-Style vom ESC-Rekordgewinnerland. Die Sängerin ist eine in Irland geborene New Yorker Singer-Songwriterin.

08 Zypern mit Elena Tsagrinou («El Diablo»): Radio-Pop im Stil von Sia oder Lady Gaga. Der Ohrwurm handelt vom Kampf zwischen Gut und Böse und von der Liebe zu einer Person, die böse wie der Teufel («El Diablo») ist.

09 Norwegen mit Tix («Fallen Angel»): Popsong eines Sängers und Komponisten namens Andreas Andresen Haukeland, der das Tourette-Syndrom hat und schon in der Schulzeit den Spitznamen «Tics» bekam, woraus er den Künstlernamen Tix machte.

10 Kroatien mit Albina («Tick-Tock»): eingängiger Dancesong über die Schwierigkeit, sich rasch aus einer schmerzhaften Beziehung zu befreien. Die Sängerin kommt aus Split.

11 Belgien mit Hooverphonic («The Wrong Place»): Mystischer Mid-Tempo-Popsong, der von einem One-Night-Stand handelt, der schief lief. Die Sängerin fühlt sich am falschen Ort.

12 Israel mit Eden Alene («Set Me Free»): Stimmgewaltiger Dancepop, in dem es auf Englisch und Hebräisch um eine Beziehung geht, von der sich die Sängerin emotional befreien will.

13 Rumänien mit Roxen («Amnesia»): Ballade über die Sorge, zu vergessen, sich selbst zu lieben. Die Sängerin erinnert manchen an die Pop-Superstars Billie Eilish und Dua Lipa.

14 Aserbaidschan mit Efendi («Mata Hari»): Uptempo-Ethno-Popsong über die Tänzerin und Spionin Mata Hari. 2020 hatte dieselbe Sängerin eine andere bekannte Frau der Weltgeschichte besingen wollen: Cleopatra.

15 Ukraine mit Go-A («Shum»): Elektro-Ethno-Popsong über einen traditionellen Tanz, der den Frühling beschwören soll.

16 Malta mit Destiny («Je me casse»): Dance-Hit mit Swing-Anteilen, der übersetzt «Ich hau ab» heisst. Die Sängerin ist 18 Jahre jung und trägt selbstbewusst einen Text gegen dumme Anmachen vor. So heisst es etwa: «Wenn ich etwas Haut zeige, heisst das nicht, dass ich nachgebe, dir erliege. (Ich bin) Nicht dein Baby.» Eine Favoritin 2021.

Gesetzt fürs Finale sind die sogenannten Big Five (Geldgeber) sowie Gastgeber Niederlande:

Niederlande mit Jeangu Macrooy («Birth Of A New Age»): Der in Surinam geborene Singer-Songwriter macht Modern Soul. Er lebt seit 2014 in Holland. Als Schwuler habe ihn die «Machokultur» in der niederländischen Ex-Kolonie gestört, sagte er dem «Algemeen Dagblad».

Frankreich mit Barbara Pravi («Voilà»): Die Singer-Songwriterin mit serbischen und iranischen Wurzeln tritt mit einem klassischen Chanson an, der von ihrem starken Lebensgeist handelt.

Italien mit Måneskin («Zitti E Buoni»): ESC-ungewöhnlicher Rock-Song, der traditionell im Rahmen des altehrwürdigen Festivals Sanremo gefunden wurde. Der Band-Name ist das dänische Wort für «Mondschein», da die Bassistin von dort stammt.

Spanien mit Blas Cantó («Voy A Quedarme»): Typische ESC-Ballade von einem Sänger mit Dackelblick. Es geht um die bedingungslose Liebe zu einem geliebten Menschen.

Grossbritannien/Vereinigtes Königreich mit James Newman («Embers»): Dancepop mit kantiger Stimme und eingängigen Bläsersätzen. Der ältere Bruder von John Newman («Love me Again») singt über Leidenschaft in schwierigen Zeiten.

Deutschland mit Jendrik («I Don't Feel Hate»): Gute-Laune-Pop mit Ukulele und heftigen musikalischen Wechseln. Manchem wirkt das Unbeschwerte und Fröhliche zu aufgesetzt.

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