Deutschland: Verdächtiger im Fall Maddie fünf Jahre mit Fussfessel
Der im Fall Maddie Verdächtige muss nach seiner Haftentlassung in Deutschland für fünf Jahre eine Fussfessel tragen.

Nach seiner Haftentlassung in Deutschland muss der im Fall Maddie Verdächtige eine Fussfessel tragen. Diese Vorgabe im Rahmen der Führungsaufsicht gelte für die nächsten fünf Jahre, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig (Niedersachsen) auf Anfrage mit.
Zuvor hatte der «Spiegel» über den Beschluss des Landgerichts Hildesheim berichtet. Die Verteidiger des 48-Jährigen hatten daraufhin angekündigt, dagegen vorzugehen.
Die Fussfessel trug der mehrmals Vorbestrafe nach Angaben der Staatsanwaltschaft beim Verlassen der Justizvollzugsanstalt im niedersächsischen Sehnde. Dort hatte am Morgen ein Polizeisprecher bestätigt, dass der Deutsche das Gefängnis verlassen habe. Er hat eine Gefängnisstrafe, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig im Wesentlichen wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt worden war, abgesessen.
Strenge Auflagen für Verdächtigen im Fall Maddie
Neben der Fussfessel bekommt der 48-Jährige einen Bewährungshelfer, mit dem er mindestens einmal im Monat Kontakt halten muss, wie die Strafverfolger weiter mitteilten. Des Weiteren müsse er einen Wechsel seines Wohn- oder Aufenthaltsortes vorher dem Gericht mitteilen und Zustimmung einholen. Sollte er gegen diese Auflagen verstossen, drohe eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, hiess es von der Staatsanwaltschaft.
Im Fokus ist der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter seit einigen Jahren, weil deutsche Ermittler ihn im Fall Madeleine McCann unter Mordverdacht haben. Sein Verteidiger sprach mit Blick auf die Verdächtigungen öffentlich von einer «massiven Vorverurteilungskampagne». Es gibt keine Anklage in dem Komplex, und es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Maddie genannte, britische Mädchen war am 3. Mai 2007 kurz vor seinem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden.