Deutschland unterstützt 650-Mrd-Kapitalspritze für IWF
Deutschland unterstützt Regierungskreisen zufolge die geplante Kapitalspritze für den Internationalen Währungsfonds (IWF) im Umfang von 650 Milliarden Dollar. «Das ist eine angemessene Hausnummer», sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag in Berlin.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Thema sei lange diskutiert worden und nun auf dem richtigen Weg.
Es werde damit gerechnet, dass die Ausschüttung im August über die Bühne gehen werde. 42 Prozent der Mittel dürften an besonders arme Länder gehen.
Der IWF hat bislang eine Billion Dollar als mögliche Finanzhilfen zur Verfügung. In der Coronakrise wurde allein 86 Ländern geholfen mit insgesamt 108 Milliarden Dollar. «Damit wurden viele Brände gelöscht», sagte der Regierungsvertreter.
Der IWF hat vorläufig vorgeschlagen, sein Kapital um 650 Milliarden Dollar zu erhöhen. Damit könnten in der Krise vor allem Entwicklungsländer unterstützt werden, etwa beim Kauf von Impfstoffen, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zuletzt. Die USA als wichtigster Träger des IWF hatten lange die Erhöhung der Reserven blockiert. Unter der neuen Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich das geändert, sie ist nun offen dafür. Damit ist Experten zufolge kein Widerstand mehr in Sicht.
Zuletzt wurden die IWF-Mittel 2009, also nach der globalen Finanzkrise, aufgestockt - um damals 250 Milliarden Dollar. Das erfolgt über sogenannte Sonderziehungsrechte, der künstlichen Währung des IWF.