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Deutschland ist nicht mehr Asyl-Ziel Nummer 1 der EU

Redaktion
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Deutschland,

Die EU-Asylagentur spricht schon von einer «Wende in Europa». Sowohl in der EU als auch in der Schweiz gehen die Asylgesuche zurück. Wieso ist das so?

Wie hier an der polnischen Grenze kontrolliert Deutschland mittlerweile auch alle anderen Landgrenzen.
Deutsche Polizisten an der polnischen Grenze. - Patrick Pleul/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Abnehmende Asylanträge in der EU – die Gründe sind vielschichtig.
  • Deutschland verzeichnet weniger Gesuche als Frankreich und Spanien.
  • Auch in der Schweiz nahmen die Anträge gegenüber dem Vorjahr ab.

Von Januar bis Juni 2025 wurden in der Europäischen Union 400'000 Asylanträge registriert. Der Vergleich zum ersten Halbjahr 2024: Minus 114'000 Anträge – also 23 Prozent weniger.

In Deutschland sanken die Asylzahlen noch deutlicher: Im ersten Halbjahr 2025 wurden 70'000 Asylanträge aufgenommen, ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 43 Prozent.

Erstmals seit 2012 ist Deutschland damit nicht mehr an der Spitze der EU-Zielländer von Asylbewerbern. Frankreich (78'000) und Spanien (77'000) führen jetzt das Ranking an.

Die Gründe für den Rückgang

Wie ist dieser Rückgang zu erklären? Die Verschärfung der deutschen Migrationspolitik sorgte weltweit für Schlagzeilen.

Dies könnte ein Grund für das Absinken der EU-Zahlen sein, erklärt Experte Daniel Thym in der «Bild Zeitung». Und es gäbe weitere Faktoren: Zum Beispiel strengere Kontrollen an den EU-Aussengrenzen.

polen
Asylsuchende warten an der Grenze zwischen Polen und Belarus. - keystone

Zudem würden der Iran und die Türkei viele Afghanen in ihre Heimat abschieben. Wegen eines Agreements mit den Taliban. Thym: «Für Afghanen wurde die Reise nach Deutschland deshalb deutlich teurer und gefährlicher.»

Schweiz: 18 Prozent weniger

Und wie sieht es in der Schweiz aus? Das Staatssekretariat für Migration (SEM) meldet: Im ersten Halbjahr 2025 wurden hierzulande 11'641 Asylgesuche gestellt.

Bedeutet: 18 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode von Januar bis Ende Juni.

Flüchtende Grenze Frankreich Schweiz
11 641 Asylgesuche wurden in der Schweiz im ersten Halbjahr gestellt. - Keystone

Im Monat Juli 2025 nahmen nun die Gesuche wieder zu: 2481 Personen stellten einen Asylantrag in der Schweiz – 268 mehr als im Vormonat.

Dabei handele es sich jedoch um den üblichen saisonbedingten Anstieg, schreibt das SEM. Erfahrungsgemäss nehme die Zahl der Asylgesuche im Spätherbst wieder ab.

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