Deutsches Kafi will ab sofort keine Kinder mehr
Der Besitzer des Café Elefant in Köln hat genug gesehen: Ab sofort sind lärmende Kinder unerwünscht. Die Reaktionen? Gespalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Café Elefant verbannt Kinder aus dem Lokal.
- Der Besitzer schreibt: «Das ist nicht der geeignete Ort für kleine Kinder – mir reicht's!»
- Manche Gäste wollen nun nicht mehr kommen – andere applaudieren.
Der Betreiber des Café Elefant in Köln (D) hat genug – Michael Hamacher wird deutlich: «Mir reicht's! Auch wenn ich mit diesem Post möglicherweise einen Shit-Storm auslöse, ich muss das jetzt mal sagen: Dein Café Elefant ist nicht der geeignete Ort für kleine Kinder.»
Es gebe viele wunderbare Kafis, die ihr Angebot und die Einrichtung auf deren Bedürfnisse ausgerichtet haben. «Es ist völlig okay, wenn du dort hingehst.» Das Café Elefant sei nämlich keines davon.

«Schon gar nicht, wenn diese Kinder in Begleitung von Eltern zu Gast sind, die der Meinung sind: Hier darf das Kind all das, was es zuhause – wo man selber Sauber machen muss – nicht darf.»
«Stühle sind zum Turnen überhaupt nicht geeignet»
Heisst: «Natürlich darf dein Kind bei uns etwas essen. Am Tisch! Nicht daneben, nicht darunter!», schreibt Hamacher weiter.

Die Stühle im Lokal seien fast alle 100 Jahre alt. «Darauf kann man noch gut sitzen. Zum Turnen sind sie überhaupt nicht geeignet. Wenn dein Kind auf unsere Bank möchte, dann gilt das Gleiche wie bei Oma: Schuhe aus!»
Das Café Elefant soll ein Ort der Ruhe und Entspannung sein. Der einzige Lärm, den man dulde, sei das Dröhnen der Kaffeemaschine oder das Klappern von Gläsern und Tellern.
«Wenn dein Kind also gerade Zähne bekommt oder in einer Phase der besonders lauten Mitteilungs-Bedürftigkeit ist. Dann ist das Café Elefant nicht der richtige Ort.»
Viel Applaus für Kinderverbot: Café ist keine Krabbelgruppe
Hamacher rechnete mit einem Shitstorm – vielmehr gibt es aber Zuspruch unter seinem Post.
«Ich finde die Ehrlichkeit bewundernswert, ich war schon öfter bei euch. Manchmal war es unerträglich, weil manche Eltern keine Grenzen setzen. Das Café Elefant ist weder ein Spielplatz noch eine Krabbelgruppe», schreibt jemand.
Ein Mann, der selbst einmal ein Café betrieben habe, applaudiert ebenfalls. «Das Chaos, das viele Eltern hinterlassen haben, war einfach nur frech. Bei uns wurden Kinder öffentlich auf dem Tisch gewickelt, das war übel. Hut ab, dass ihr den Mut habt, euren Appell zu posten.»
Gast will nicht mehr kommen: «Unangemessen erzieherisch»
Ein weiterer Kommentar: «Absolut nachvollziehbar. Der Inhaber macht die Regeln und das ist gut so. Rücksichtnahme ist ein seltenes Gut geworden.»
Natürlich gibt es auch kritische Feedbacks – ein langjähriger Gast wird künftig nicht mehr kommen: «Kinder anderer Leute haben mich nie gestört. Mich ärgert dieser Post sehr, das wirkt auf mich unangemessen erzieherisch und nicht gastfreundlich. Mich motiviert das, euch eure wenigen Plätze in Zukunft nicht mehr wegzunehmen – auch als kinderloser Single.»
Übrigens: Auch in der Schweiz gibt es Lokale, die auf «Adults Only» setzen. Gegenüber Nau.ch erzählten etwa das Carlton-Europe in Interlaken BE oder das «Cortesi's Lenk Lodge» an der Lenk BE, warum. Hier geht es zum Artikel.