Deutscher Buchpreis geht an Sasa Stanisic für seinen Roman «Herkunft»

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Deutschland,

Der diesjährige Deutsche Buchpreis geht an den Schriftsteller Sasa Stanisic. Die Auszeichnung bekam er für seinen Roman «Herkunft».

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Die für den Deutschen Buchpreis nominierten Bücher, die es in die letzte Runde der Verleihung 2019 schafften. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Stanisic kritisiert bei Preisverleihung Literaturnobelpreisvergabe an Handke.

Sasa Stanisic erhielt den diesjährigen Deutschen Buchpreis für seinen Roman «Herkunft».Der Preis wurde am Montagabend zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römer verliehen.

«Der Autor adelt die Leser mit seiner grossen Phantasie», heisst es in der Begründung der Jury. «Mit viel Witz setzt er den Narrativen der Geschichtsklitterer seine eigenen Geschichten entgegen.»

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Für seinem Roman «Herkunft» hat Saša Stanišić den Deutschen Buchpreis erhalten. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH

Der Roman des 1978 in Visegrad im heutigen Bosnien-Herzegowina geborenen Preisträgers handelt von seiner Kindheit, seiner Familie, von Flucht und Migration. «Herkunft» zeichne «das Bild einer Gegenwart, die sich immer wieder neu erzählt». Ein «Selbstporträt mit Ahnen» werde so zum Roman «eines Europas der Lebenswege».

Kritik an Peter Handke

In seiner Dankesrede kritisierte Stanisic die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke. Dieser hatte sich im Zusammenhang mit dem Balkankonflikt wiederholt auf die Seite der Serben gestellt. Stanisic warf Handke vor, er habe sich die Wirklichkeit so zurechtgelegt, dass «dort nur noch Lüge entsteht».

Stanisic war mit seinen Eltern 1992 nach Heidelberg geflüchtet, nachdem serbische Truppen im Zuge des jugoslawischen Bürgerkriegs seine Heimatstadt besetzt hatten.

Fünf weitere nominierte Autoren

Für den Deutschen Buchpreis waren neben Stanisic die Schriftsteller Raphaela Edelbauer, Miku Sophie Kühmel, Tonio Schachinger, Norbert Scheuer und Jackie Thomae nominiert. Der Gewinner erhält 25'000 Euro Preisgeld, alle anderen Nominierten erhalten jeweils 5000 Euro.

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Inger-Maria Mahlke gewann den Deutschen Buchpreis im vergangenen Jahr. Foto: Arne Dedert - dpa-infocom GmbH

2018 erhielt Inger-Maria Mahlke den Preis für «Archipel». Am Mittwoch beginnt die Frankfurter Buchmesse. Gastland in diesem Jahr ist Norwegen.

Insgesamt werden mehr als 7000 Aussteller aus mehr als hundert Ländern vertreten sein. Im vergangenen Jahr kamen rund 285'000 Besucher zur Messe.

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