In Bobingen (D) wurde ein neunjähriges Mädchen versehentlich gegen Corona geimpft. Der verantwortliche Arzt wurde offenbar fristlos entlassen.
Kind Impfung Arm
Ein Kind wird geimpft. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Augsburg wurde versehentlich eine Neunjährige geimpft.
  • Der Arzt wurde sofort entlassen.
  • Der Vater macht die Bedingungen in den Impfzentren dafür verantwortlich.

In einem Impfzentrum in der Nähe von Augsburg soll eine Neunjährige gegen das Coronavirus geimpft worden sein. Die Impfstoffe sind für unter 12-Jährige jedoch noch gar nicht zugelassen.

Der Vater des Mädchens sagte gegenüber «Hitradio RT1», dass er seine Tochter Emma eigentlich zu seinem eigenen Impftermin mitgenommen habe.

Er erzählte, dass sich die beiden in die Impfkabine begeben hätten und sich mit dem Arzt unterhielten. Der Arzt habe mit der neunjährigen Emma herum gewitzelt und ihren Arm gehoben. Der Spass endete, als der Arzt plötzlich dem Kind den Impfstoff von Biontech verabreicht – aus Versehen.

Arzt bittet weinend um Verzeihung

Die Arzthelferin sei laut dem Vater aufgesprungen und habe den Arzt angeschrien und gefragt was er da gerade gemacht habe.

Kurz darauf habe sie einen Krankenwagen angefordert. Emma musste stationär 24 Stunden im Spital überwacht werden. Denn Studien zu den Wirkungen des Covid-Impfung bei Kindern gibt es noch keine.

Impfung
Die Booster-Impfung gegen das Coronavirus schütz gemäss Studie zu 99 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. - Keystone

Der Vater berichtet, dass der Arzt nach dem Vorfall weinend in die Knie gegangen sei und um Vergebung gefleht habe. Er konnte sich sein Verhalten selbst nicht erklären. Unverzüglich wurde der Arzt entlassen. Diesen Entscheid habe der Arzt voll und ganz nachvollziehen können. «Das ist alles richtig, ich muss zu meinen Fehlern stehen, ich hab Schei**e gebaut», soll er laut dem Vater gesagt haben.

«Die Leute sind einfach überarbeitet»

Glücklicherweise ist der Neunjährigen nichts passiert, sie ist kerngesund. Der Vater ist geschockt, zeigt aber auch Verständnis: «Die Leute sind einfach überarbeitet in diesen Impfzentren. Die Arzthelferin, das Sicherheitspersonal – alle die dort zu tun haben.»

Er führt aus: «Das war nicht normal, es ging alles im Akkord, rein und sofort wieder raus. Und das in neun oder noch mehr Kabinen.»

Trotzdem reichte der Vater des Mädchens eine Anzeige gegen den Arzt ein. Grund: Körperverletzung. Dies bestätigt die zuständige Polizeibehörde. Welche weiteren Konsequenzen der Vorfall abgesehen von der fristlosen Kündigung haben wird, ist noch unklar.

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