Erneut gehen in vielen deutschen Städten Kritiker der Corona-Regeln auf die Strasse. Die Teilnehmerzahlen sind jedoch deutlich niedriger als erwartet.
Coronavirus - Demonstration gegen Corona-Massnahmen
«Demokratie statt Merkelatur·» steht auf einem Schild eines Teilnehmers einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland gingen am Wochenende erneut Kritiker der Corona-Regeln auf die Strassen.
  • Doch es waren deutlich weniger Demonstranten als von den Demo-Anmeldern erwartet.
  • Das lag zumindest teilweise am Wetter.

In zahlreichen deutschen Städten haben am Wochenende wieder Menschen gegen die in der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen demonstriert. Allerdings kamen meist deutlich weniger Teilnehmer als erwartet.

In Berlin waren die Versammlungen verteilt über diverse Orte zumeist kleinteilig – der grosse Ansturm blieb aus. Erneut gab es auch Gegenprotest. Etwa 1000 Polizisten waren im Einsatz, wie die Polizei in einer Bilanz mitteilte. Sie begleiteten mehr als 40 Kundgebungen. Ganz grosse Versammlungen gegen die Corona-Massnahmen wie an vorangegangenen Wochenenden gab es nicht.

Corona-Demo
Eine Teilnehmerin einer Protest-Aktion hält ein Schild mit der Aufschrift «Leave No-One Behind». - dpa

Etwa 180 Menschen wurden nach Polizeiangaben vorübergehend in Gewahrsam genommen, aber alle wieder entlassen. Ermittelt werde unter anderem wegen Verstössen gegen die Corona-Regeln. Fünf Polizisten seien verletzt worden, einer sei im Krankenhaus behandelt worden. Vorübergehend festgenommen wurde auch Fernsehkoch Attila Hildmann, der später eine Kundgebung unweit des Kanzleramtes abhielt.

Hamburger Polizei griff zum Wasserwerfer

In Hamburg kamen rund 750 Menschen zu einer Veranstaltung unter dem Titel «Mahnwache für das Grundgesetz». Mehrere Hamburger Organisationen hatten zu Gegendemonstrationen aufgerufen, da sie nach eigenem Bekunden bei der Kundgebung auch rechtsradikale Tendenzen erwarteten. Am Rande dieser Kundgebung setzte die Polizei einen Wasserwerfer ein, um einen nicht genehmigten Gegenprotest aufzulösen.

In Nordrhein-Westfalen demonstrierten Hunderte Menschen gegen die Corona-Beschränkungen – auch hier versammelten sich dabei nach Polizeiangaben meist deutlich weniger Demonstranten als von den Demo-Anmeldern erwartet. In Essen kamen rund 360 der ursprünglich 1000 angemeldeten Teilnehmer zu einer Demonstration zusammen, in Köln versammelten sich etwa 250 Demonstranten zu einer Menschenkette.

Corona Demo
Mitrabeiter von Reisebüros, Reiseveranstaltern und Reisebusbetrieben demonstrieren für einen Rettungsschirm für die Tourismusbranche und umgehende Finanzhilfen von der Landesregierung und Bundesregierung. - dpa

Bei einer Demonstration in Frankfurt unter dem Motto «Hände weg vom Grundgesetz» zählte die Polizei mehrere Hundert Teilnehmer. Es habe auch einen Protest gegen diese Veranstaltung gegeben, der etwas kleiner gewesen sei.

Keine Demonstration in München

Die in München gross angekündigte Demonstration gegen die Corona-Politik fiel buchstäblich ins Wasser. Kurz vor dem offiziellen Beginn der Kundgebung auf der Münchner Theresienwiese fegte ein Gewittersturm über das Gelände, so dass sich die Veranstalter dazu entschlossen, ihre Protestaktion abzusagen. «Da geht heute nichts mehr», kommentierte ein Polizeisprecher die Lage. Bis zu 1000 Menschen waren in der Landeshauptstadt zu der Demo erwartet worden.

Am Rande einer Demo gegen Corona-Beschränkungen in Erfurt verhängte die Polizei vier Anzeigen und sprach mehr als 70 Platzverweise aus. Insgesamt habe die Veranstaltung am Samstag rund 350 Teilnehmer und Zuschauer auf den Domplatz gelockt, teilte die Landespolizeidirektion mit. Thüringenweit sprach die Polizei von 16 verschiedenen Versammlungen mit insgesamt rund 850 Teilnehmern.

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