Deshalb schoss Polizei deutschen Bundeswehrler an
Bei einer Übung der deutschen Bundeswehr am Mittwoch wurde ein Soldat angeschossen. Jetzt ist klar: Der fatale Fehler begann mit einem Anruf von Anwohnern.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer deutschen Bundeswehr-Übung schossen Polizisten und Soldaten aufeinander.
- Die Polizei wusste nichts von der Übung und ging deshalb von einem Grosseinsatz aus.
- Wegen der fatalen Fehlinterpretation wurde ein Soldat im Gesicht verletzt.
Bei einer Übung der deutschen Bundeswehr am vergangenen Mittwoch wurde ein Soldat im Gesicht verletzt.
Zuvor hatten Anwohner die Polizei gerufen, weil sie vermummte Personen mit Gewehren um eine Scheune schleichen sahen. Die ausgerückte Polizei wurde von der Bundeswehr als Teil der Übung wahrgenommen.
Als sie anschliessend mit harmloser Übungsmunition auf die Beamten schossen, erwiderten diese das Feuer – allerdings mit scharfer Munition. Jetzt ist klar: Die Panne begann bereits mit dem Notruf der Anwohner.
Polizei ging von Grosseinsatz aus
Wie die «Bild» berichtet, wussten die Beamten der Landespolizei nichts von der Bundeswehr-Übung.
Der Anruf der Anwohner, dass bewaffnete Personen um eine Scheune schleichen würden, wurde deshalb als Grossalarm eingestuft.
Nebst einem Polizei-Helikopter soll Berichten zufolge auch ein Spezialeinsatzkommando angefordert worden sein. Die Strassen rund um die beschriebene Örtlichkeit wurden grosszügig abgesperrt.
An der Hohenlindener Strasse, nahe eines Bahnhofs, stürmten die diensthabenden Polizeibeamten daraufhin den Ort des Geschehens. Die Bundeswehr dachte offenbar, dass die Polizei in die Übung eingeweiht wurde und sich nun als «Feind» inszenierte.
Bundeswehr interpretierte einen Angriff
Die mit ungefährlicher Übungsmunition geladenen Waffen wurden gezückt und das Feuer auf den vermeintlichen «Feind» eröffnet.
Was dann folgte, war ein fatales Missverständnis. Die Polizisten – die nichts von der Bundeswehr-Übung wussten – interpretierten das Feuer als Angriff. Sie schossen daraufhin scharf zurück.
Dass dabei niemand tödlich verletzt wurde, gleicht beinahe einem Wunder. Ein Feldjäger der Bundeswehr wurde gemäss «Bild» getroffen. Es handelt sich dabei jedoch «nur» um einen Streifschuss im Gesicht.
Die Landespolizei Erding äusserte sich bisher nicht öffentlich zum Vorfall. Am Mittwochabend wurde lediglich Entwarnung gegeben: Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr.