Am 4. Juni 1920 unterschrieben ungarische Regierungsvertreter den Vertrag von Trianon. Die damit verbundenen Gebietsverluste prägen das Land bis heute.
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Ungarns Parlament an der Donau in Budapest. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 100 Jahren unterschrieb Ungarn den Vertrag von Trianon.
  • Ein Ereignis, welches das Land bis heute stark prägt.
  • Auch Präsident Viktor Orban nutzt das Trauma für seine Politik.

Seit der Unterschrift des Vertrages von Trianon durch ungarische Regierungsvertreter sind 100 Jahre vergangen. Wie ein Bericht von SRF zeigt, hat das Ereignis vom 4. Juni 1920 immer noch einen grossen Einfluss auf das heutige Ungarn.

Der angesprochene Vertrag folgte auf das Ende des Ersten Weltkrieges. Damals gingen Deutschland und seine Verbündeten, unter anderem Österreich-Ungarn, als Verlierer aus den Kämpfen hervor. Die Donau-Doppelmonarchie fiel auseinander, Ungarn musste mit der Unterschrift des Friedenspapiers grosse Gebietsverluste hinnehmen.

Vertrag von Trianon macht Ungarn zu Minderheiten

Aufgrund dieser territorialen Veränderungen leben viele Ungarn nun beispielsweise in Rumänien oder in der Slowakei. Vor allem in der rumänischen Region Siebenbürgen ist die Lage angespannt. Immer wieder kommt es zu Ausschreitungen zwischen der rumänischen Mehrheit und der ungarischen Minderheit.

Der ungarische Präsident Viktor Orban nutzt die Unstimmigkeiten oft auch gezielt für politische Zwecke. So unterstützt er seine Minderheit mit finanziellen Hilfen für Schulen oder Kirchen. In Siebenbürgen erfreut er sich gerade deshalb grosser Beliebtheit, 90 Prozent der Ungarischsprachigen sollen Orban-Anhänger sein.

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