Der frühere «Welt»-Korrespondent Deniz Yücel muss sich wegen des Vorwurfs der «Terrorpropaganda» vor Gericht verantworten. Der Prozess ist nun vertagt worden.
Deniz Yücel mit gehobenen Armen.
Das hin und her um Deniz Yücel hatte zu massiven Spannungen zwischen Berlin und Ankara geführt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Istanbul wurde der Prozess gegen Deniz Yücel nach kurzer Anhörung auf April vertagt.
  • Die deutschen Behörden erhalten so mehr Zeit einen Antrag von Deniz Yücel zu bearbeiten.
  • Der Journalist muss sich des Vorwurfs der «Terrorpropaganda» verantworten.

Der Prozess gegen den früheren «Welt»-Korrespondenten Deniz Yücel in Istanbul ist heute Vormittag nach einer kurzen Anhörung auf April vertagt worden. Der Richter gab damit den deutschen Behörden zusätzlich Zeit, um sich zu einem Antrag zu äussern, Yücel in der Bundesrepublik aussagen zu lassen, wie die «Welt» und die Anwälte des Journalisten mitteilten. Die nächste Sitzung wurde demnach für den 11. April angesetzt.

Deniz Yücel muss sich seit Februar wegen des Vorwurfs der «Terrorpropaganda» und «Volksverhetzung» vor Gericht verantworten. Bei der ersten Anhörung ordnete der Richter seine Freilassung aus der Untersuchungshaft an. Da er keine Ausreisesperre verhängte, konnte Deniz Yücel nach Deutschland ausreisen. Seine monatelange Inhaftierung ohne Anklage hatte international zu Kritik und massiven Spannungen zwischen Berlin und Ankara geführt.

Die Entscheidung zur Freilassung Yücels am 16. Februar erfolgte nach intensiven Verhandlungen auf Regierungsebene. Auch Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) setzte sich beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für ihn ein. Im Prozess gegen Deniz Yücel willigte das türkische Gericht zuletzt ein, dass er seine Aussage in Deutschland machen kann. Die dafür benötigte Zustimmung der deutschen Behörden steht aber noch aus.

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