Dealer hängen Plakate auf: Drogenkauf per QR-Code!
Mitten in Berlin werben Dealer mit QR-Codes für ihre Drogen. Einfach und unkompliziert, ohne Drogenumschlagsplätze. Der Polizei sind die Hände gebunden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Berlin hängen Dealer Plakate zum Drogen bestellen auf.
- Scannt man den QR-Code, gelangt man zu einem Kanal auf Telegram, Instagram oder Whatsapp.
- Die Ermittlungsarbeit der Polizei wird durch solche elektronischen Wege erschwert.
Sie sind unter anderem auf einer unscheinbaren Laterne in der Kastanienallee in Berlin zu sehen. Dort klebt einer der Sticker eines Drogendealers.
Auf diesem zu sehen? Ein QR-Code, auf dem der Dealer seine Waren anbietet. Und das mitten im angesagten Viertel Prenzlauer Berg.
«Drug Delivery» und «All over Berlin» steht auf dem Plakat. Wer den Code scannt, landet gemäss der «Berliner Zeitung» auf einem Telegram-, Instagram- oder WhatsApp-Kanal. Dort findet der Austausch statt, der zum Drogendeal führt.
Doch die Polizei in Berlin hat dagegen offenbar nur begrenzte Mittel.
Gegen Drogen: begrenzte Möglichkeiten der Polizei
Denn mit den zunehmend digitalen Schleichwegen wird es für die Ermittler immer schwieriger, den Kriminellen zu folgen. Die Zeiten, in denen sich «Konsumenten in dunklen Ecken herumtreiben» mussten, seien vorbei, sagt ein Ermittler zur «Bild».
Wer glaubt, die Polizei könne über den QR-Code einfach die IP-Adresse ermitteln, liegt falsch. Denn die Behörden bewegen sich in engen rechtlichen Grenzen.
Auf dieser Straße in Berlin werden Drogen per QR-Code angeboten https://t.co/S6f7rP96Lx
— Ixora (@IxoraPaveta) November 24, 2025
Wie ein Polizeisprecher erklärt, dürfen Ermittler Verdächtige nicht zu Straftaten anstiften. Gerichtliche Vorgaben verbieten es, Druck auszuüben oder Täter zu einer Tat zu drängen.
Visitenkarten werden in Restaurants ausgelegt
Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, spricht gegenüber der Zeitung von einer «All-inclusive-Mentalität». Mittlerweile sei es möglich, sich nahezu jede gewünschte Droge bequem nach Hause liefern zu lassen.
Die Dealer agieren offenbar selbstbewusst: In Bars und Restaurants würden Visitenkarten mit vollständiger «Speisekarte» ausgelegt. Darauf ist das Angebot an Drogen ersichtlich.
Der Polizei sind jedoch weitgehend die Hände gebunden. Neben Tätigkeitsberichten und Strafanzeigen bleiben ihr kaum weitere Mittel, um den unkonventionellen Verkauf der Drogen zu stoppen.
Jendro: «Die rechtlichen Möglichkeiten der Polizei, reagieren zu können, orientieren sich an der Steinzeit.»
Trotzdem gelang es den Berliner Beamten gemäss «Bild» im vergangenen Jahr, einen Dealer zu überlisten. In einer Telegram-Gruppe gingen sie auf ein Angebot ein. Und konnten anschliessend zehn Kilogramm Kokain und umgerechnet rund 46'000 Franken Bargeld beschlagnahmen.

















