Russland verstärkt wieder Luftangriffe auf Ukraine

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Trotz laufender Friedensbemühungen hat Russland die Ukraine nach Tagen relativer Ruhe wieder massiv aus der Luft angegriffen.

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Die Ukraine wehrt sich seit knapp dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. (Archivbild) - keystone

Die ukrainische Luftwaffe zählte nach eigenen Angaben 614 feindliche Flugobjekte. Neben Hunderten von Drohnen habe die russische Armee auch Hyperschallraketen, ballistische Raketen und Marschflugkörper eingesetzt.

Über der Hauptstadt Kiew waren Explosionen zu hören, dort dauerte der nächtliche Luftalarm fast acht Stunden. Die Militärverwaltung der Stadt rief die Menschen auf, in Schutzräumen zu bleiben.

Treffer im äussersten Westen der Ukraine

Selbst im westlichsten Teil der Ukraine, in Mukatschewe nahe der Grenze zu Ungarn, schlugen Raketen ein. Dabei wurden nach Angaben der Stadt 15 Menschen verletzt. Getroffen wurde nach Medienberichten eine Fabrik für Elektronikbauteile, es gab einen grossen Brand. Ebenfalls im Westen des Landes in der Grossstadt Lwiw wurden nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj ein Mensch getötet und drei weitere verletzt.

In den Tagen vor und nach dem Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Alaska vergangene Woche hatte Russland die nächtlichen Luftangriffe spürbar reduziert. Der ukrainischen Flugabwehr gelang es nach Militärangaben, eine von vier Hyperschallraketen Kinschal abzuwehren.

Auch 18 von 19 Marschflugkörpern Ch-101 und 12 von 14 Marschflugkörpern Kalibr seien ausgeschaltet worden, dazu mehr als 570 Drohnen. Trotzdem gab es der Luftwaffe zufolge elf Einschläge in vielen Regionen des Landes. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, sie geben aber einen Eindruck vom Ausmass der Angriffe.

Was ist politisch der nächste Schritt?

Die Ukraine wehrt sich seit knapp dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Nach dem Alaska-Gipfel hatten US-Präsident Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und europäische Spitzenpolitiker am Montag über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Als Nächstes soll nach Trumps Vorstellungen ein Treffen Putins mit Selenskyj stattfinden. Moskau äussert sich dazu ausweichend.

Ihrerseits griff die Ukraine nachts Ziele im russischen Hinterland mit Kampfdrohnen an. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau berichtete von 49 abgefangenen Drohnen.

Laut russischen Telegramkanälen war ein Ziel die Raffinerie von Nowoschachtinsk im südrussischen Gebiet Rostow, dort sei ein Brand ausgebrochen. Eine Bahnstrecke im Gebiet Woronesch war zeitweise gesperrt. Die Flughäfen von Wolgograd und Kaluga mussten wegen Drohnenalarms vorübergehend den Betrieb einstellen.

Neuer ukrainischer Marschflugkörper Flamingo

Die Ukraine baut selbst Kampfdrohnen mit höherer Reichweite und hat die systematischen Angriffe auf russische Gebiete weit hinter der Front in den vergangenen Monaten verstärkt. Dieser Tage erlaubte die Kiewer Führung auch Einblicke in den Bau und einen Test des neuen Marschflugkörpers Flamingo.

Er hat angeblich eine Reichweite von 3000 Kilometern und kann damit auch Ziele in Russland bis hinter dem Ural erreichen. Selenskyj spricht vom Beginn der Serienproduktion Ende 2025 oder Anfang 2026.

Kommentare

User #2384 (nicht angemeldet)

Putin in Erklärungsnot: Ukraine dreht Russlands Wirtschaft den Energiehahn zu. Die Ukraine kappt durch Drohnenangriffe eine wichtige Ressourcenquelle. In einigen russischen Regionen herrscht infolge der Angriffe Stillstand. Die ukrainischen Drohenangriffe haben zu einer Verknappung von Benzin in Russland geführt. Wie die Moscow Times berichtet, kämpfen Tankstellen und Autofahrer in einigen Regionen mit einer großen Knappheit, nachdem jüngste ukrainische Drohnenangriffe einen großen Teil der Ölraffinerien in Russland lahmgelegt haben.

User #5801 (nicht angemeldet)

Es gibt keinen Grund für Putin die Luftangriffe nicht weiterzuführen. Von einem Waffenstillstand sind wir meilenweit entfernt.

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