Daimler AG im dritten Quartal erstmals wieder im Plus
Nach einem schwachen ersten Halbjahr liefert die deutsche Daimler AG erstmals wieder bessere Zahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Daimler AG kämpfte im ersten Halbjahr mit Verlusten.
- Nun präsentiert der deutsche Autobauer wieder bessere Zahlen.
Das zweite Halbjahr wird besser, hat der Chef der Daimler AG Källenius im Sommer angekündigt. Nun hat er die ersten Zahlen dazu geliefert. An seinem Kurs hält er fest. Denn neue Sorgen kündigen sich schon an.
Nach einem schleppenden Jahresbeginn und dem sommerlichen Sturz in die Verlustzone kann der Autobauer von zuletzt deutlich besseren Verkaufszahlen profitieren.

Mit dem Absatz legten auch Umsatz und Gewinn im dritten Quartal zu, wie der Dax-Konzern in Stuttgart mitteilte. Vorstandschef Ola Källenius liess aber gar nicht erst grosse Euphorie aufkommen.
Er sprach am Nachmittag beim «Handelsblatt-Autogipfel» in Stuttgart von «drei richtig guten Monaten» beim Absatz und einem insgesamt «ordentlichen Quartal». «Das sollte aber nicht davon ablenken, dass wir in der Transformation sind», warnte er. Da komme noch sehr viel auf die Daimler AG zu.
Daimler AG konnte Absatzplus verbuchen
«Starke Absatzzahlen bei Cars und Vans haben unsere finanzielle Performance im dritten Quartal unterstützt». Dies hatte Källenius zuvor schon in einer Mitteilung betont. «Um die Transformation in den nächsten Jahren zu meistern, müssen wir die Anstrengungen allerdings noch erheblich steigern: Wir müssen unsere Kosten deutlich reduzieren und den Cash Flow konsequent stärken», forderte Källenius.

Wie genau das aussehen soll, hat der seit Mai amtierende Vorstandschef bisher nicht öffentlich erklärt. Die Branche blickt daher gespannt auf einen Termin in London in drei Wochen. Dort will Källenius vor Investoren erstmals im Detail über seine Strategie samt lang erwartetem Sparprogramm sprechen.
Die Daimler AG konnte im dritten Quartal sowohl bei Mercedes-Benz als auch bei Vans und Bussen ein Absatzplus verbuchen. Bei den Lastwagen hingegen ging der Absatz zurück.
Gesamtumsatz stieg um acht Prozent
Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dabei hatten auch positive Wechselkurseffekte einen grossen Anteil daran. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn legte nur leicht auf gut 1,7 Milliarden Euro zu. Vor dem sogenannten Abzug von Minderheiten waren es gut 1,8 Milliarden Euro.
Daimler war schwach ins Jahr gestartet. Im zweiten Quartal hatten schwächelnde Märkte, und Anlaufschwierigkeiten mit neuen Modellen den Konzern sogar ins Minus gedrückt. Auch der immer teurer werdende Diesel-Ärger machte dem Unternehmen zu schaffen.

Källenius hatte daraufhin «dramatische» Effizienzsteigerungen gefordert und zudem bei den Führungskräften in einem Brandbrief schnelle Sparerfolge angemahnt. Insgesamt geht Daimler weiterhin davon aus, beim operativen Ergebnis am Jahresende «deutlich» unter dem Wert von 2018 zu liegen.