Daimler muss 870 Millionen Euro Busse wegen Dieselskandal zahlen
Der Autobauer Daimler ist von der Staatsanwalt Stuttgart (D) zu einer Busse von 870 Millionen Euro verdonnert worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen dem Dieselskandal muss Daimler eine Busse von 870 Millionen Euro zahlen.
- Daimler wird keinen Rekurs gegen das Urteil einlegen.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat im Zuge des Dieselskandals gegen den Autobauer Daimler ein Bussgeld in Höhe von 870 Millionen Euro (946 Mio. Franken) verhängt. Grund ist eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in einer mit der Fahrzeugzertifizierung befassten Abteilung, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Diese habe dazu geführt, dass die Dieselfahrzeuge Genehmigungen erhielten, obwohl der Ausstoss von Stickoxiden bei den Autos teilweise nicht den regulatorischen Anforderungen entsprach.
Keine Auswirkungen auf das Quartalsergebnis
Daimler will gegen den Bescheid keine Rechtsmittel einlegen. Das Bussgeld werde keine Auswirkungen auf das Ergebnis im dritten Quartal haben, teilte der Autobauer mit.
Die Staatsanwaltschaft beziehe sich im Wesentlichen auf die Rückruf-Bescheide des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Das hatte Bescheide gegen 684 000 Fahrzeuge erlassen. Daimler hatte dagegen Widerspruch eingelegt. Den will der Autobauer aufrechterhalten, um für die Zukunft Klarheit bei der Auslegung der Rechtsnormen zu erlangen.
Zuvor waren schon andere Autohersteller mit Bussgeldern belangt worden. Volkswagen und seine Töchter Audi und Porsche mussten zusammen Summen von mehr als zwei Milliarden Euro zahlen. Der Zulieferer Bosch bekam ebenfalls von der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Bussgeld in Höhe von 90 Millionen Euro aufgebrummt.