Weniger sonnenhungrige Urlauber, weniger Touristen an Flughäfen, weniger Nachfrage aus der Autoindustrie: Auch Beiersdorf bekommt die Folgen der Corona-Krise zu spüren. Immerhin gab es im Sommer eine Erholung.
Beiersdorf AG
Der Schriftzug des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf AG am Rande einer Hauptversammlung. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat im ersten Halbjahr wegen der Corona-Krise erheblich weniger verdient als im Vorjahr.
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Sowohl bei der Luxuspflegemarke La Prairie als auch bei Sonnenschutzprodukten gab es für den Hamburger Dax-Konzern herbe Einbussen.

Für die weitere Entwicklung zeigte sich Konzernchef Stefan De Loecker bei der Zahlenvorlage zurückhaltend. Für das Gesamtjahr bedeutet dies Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis. «Auch wenn sich unser Geschäft derzeit erholt, ist die Entwicklung im zweiten Halbjahr unsicher», sagte De Loecker in einer Telefonkonferenz. Der Juli habe sich besser entwickelt als der Juni. Ausbremsen könnte diese Erholung jedoch eine zweite Pandemiewelle sowie eine weitere Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds im Zuge der Corona-Krise. Beiersdorf gehe jedoch mit einer starken Produktpipeline in die zweite Jahreshälfte, so der Konzernchef. Vor allem in der Hautpflege will Beiersdorf mit Innovationen punkten. Insgesamt geht Beiersdorf dieses Jahr jedoch von Umsatzrückgänge aus.

Im ersten Halbjahr sank der bereinigte operative Betriebsgewinn (Ebit) von 593 Millionen auf 472 Millionen Euro, wie Beiersdorf mitteilte. Nach Steuern blieben 291 Millionen nach 417 Millionen im Vorjahr. Die Umsätze der Hamburger sanken bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte um 10,7 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro. Sowohl im Konsum- als auch im Klebstoffgeschäft verzeichnete Beiersdorf aus eigener Kraft prozentual zweistellige Rückgänge.

Im Konsumentengeschäft litt vor allem die Luxuspflegemarke La Prairie, deren Erlöse um mehr als 40 Prozent einbrachen. La Prairie wird viel an Flughäfen verkauft und ist vom Reisemarkt als wichtigstem Vertriebskanal abhängig. Der weitgehende Zusammenbruch des Tourismus belastete daher das lukrativste Geschäft der Sparte massiv. Die Erholung werde dauern, schätzt De Loecker - je nachdem, wie sich der Reisemarkt entwickelt. In China habe es jedoch bereits wieder positive Signale gegeben.

Auch das Geschäft mit Nivea-Produkten ging deutlich zurück, im Reisemonat Juni etwa verzeichnete Beiersdorf herbe Einbussen im Geschäft mit Sonnenschutzprodukten. Lediglich die Umsätze mit dermatologischer Hautpflege (Eucerin) konnten zulegen. Beim Klebstoffgeschäft Tesa sank zudem die Nachfrage der Industriekunden. Besonders betraf dies die Automobilindustrie.

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