Geleakte US-Dokumente zur russischen Invasion in die Ukraine werfen hohe Wellen. Kiew zeigt sich verärgert.
Selenskyj Ukraine-Krieg
Wolodymyr Selenskyj Anfang Februar in Kiew. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Wochen kursieren im Netz geheime Dokumente von US-Stellen zum Ukraine-Krieg.
  • Laut dem US-Sender CNN ist die Ukraine über die Veröffentlichung der Dokumente verärgert.
  • Das Land hat dem Bericht zufolge daher bereits einige seiner militärischen Pläne geändert.
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Die ukrainische Führung ist nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN verärgert wegen der veröffentlichten Geheimdokumente zum russischen Angriffskrieg. Das Land habe daher bereits einige seiner militärischen Pläne geändert, berichtete CNN unter Berufung auf das Umfeld des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Ein Dokument zeigt demnach, dass die USA auch Selenskyj ausspioniert hätten. Die Tatsache an sich sei keine Überraschung, aber ukrainische Beamte seien zutiefst frustriert über das Datenleck, schrieb CNN unter Berufung auf eine Selenskyj nahe stehende Person.

Nach Berichten zahlreicher US-Medien belegen die Dokumente, wie tief die Geheimdienste Washingtons auch ihre Verbündeten durchleuchten.

Medien berichteten nach Leck über ukrainische Schwächen

Die «New York Times» etwa berichtete unter Berufung auf die Dokumente über Schwächen der ukrainischen Flugabwehr. Diese müsse verstärkt werden, um den russischen Angriffen standzuhalten.

Die Ukraine fordert seit langem mehr Munition und Waffen für den Krieg gegen Russland. Russland sieht die veröffentlichten Dokumente als weiteren Beleg für die Verwicklung der USA und der Nato in den Krieg in der Ukraine.

Manipulationen an Dokumenten nachgewiesen

Unklar ist aber weiter, wer die Unterlagen unter anderem der US-Geheimdienste veröffentlicht hat und ob sie tatsächlich alle echt sind. Analysten hatten teils Manipulationen an den fotografierten Unterlagen nachgewiesen – im Sinne Russlands.

So berichtete CNN unter Berufung auf ein Dokument, dass während des Krieges bisher 43'000 russische Soldaten getötet worden sein sollen. Auf ukrainischer Seite liege die Zahl der Toten bei 17 500, hiess es.

In den manipulierten Versionen der Dokumente, die in russischen Kanälen auftauchten, war Experten zufolge die Zahl der getöteten Russen nur halb so hoch, die Zahl der getöteten Ukraine dagegen höher als in der ursprünglichen Fassung.

Russland könnte jetzt Kommunikationswege ändern

Laut CNN konnte die US-Aufklärung zudem Pläne der russischen Seite für Angriffe gegen die von den Nato-Staaten gelieferten Panzer aufdecken. Mehrere US-Medien berichteten, dass Russland wegen der abgefangenen Informationen nun Kommunikationswege ändern könnte, um seine Pläne zu verdecken.

US-Stellen befürchten demnach auch, dass Informationsgeber in den russischen Reihen in Gefahr sein könnten.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Abgefangene Informationen auf ukrainischer Seite könnten laut CNN dazu geführt haben, dass die USA dem Land keine Raketen mit grösserer Reichweite liefern, um etwa Angriffe Kiews auf russisches Staatsgebiet zu verhindern.

Demnach soll Selenskyj laut einem Dokument vorgeschlagen haben, russische Stellungen im Gebiet Rostow zu beschiessen. Dabei sollten Drohnen eingesetzt werden.

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