Die chinesische Regierung bestreitet, dass Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Uiguren gegen ihren Willen in Lagern festgehalten werden.
Die Uiguren
Die chinesische Regierung bestreitet die Vorwürfe. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der chinesischen Regierungen werden keine Uiguren inhaftiert.
  • Sie bestreiten die Vorwürfe von Gehirnwäsche und Misshandlungen.
  • Bei den Einrichtungen handle es sich um Ausbildungszentren, nicht um Gefängnisse.

Gefragt nach Berichten über körperliche Misshandlungen und Gehirnwäsche dort sagte der chinesische Botschafter in Ankara, Deng Li, der Deutschen Welle: «Die Ausbildungszentren sind keine Gefängnisse. Es handelt sich auch nicht um Lager, in denen Menschen inhaftiert werden, wie es in einigen Presseorganen behauptet wird. Das sind Ausbildungszentren in der Art von Internaten.»

China Uiguren Gefängnis
So sehen die «Trainingszentren» für die Uiguren aus. - Keystone

Ein Ziel der Zentren in der nordwestlichen Provinz Xinjiang sei es, den Menschen dort extremistisches Gedankengut auszutreiben. Dies sagte der Diplomat in dem am Samstag veröffentlichten Interview. Daneben lernten sie die amtliche Landessprache Mandarin. Hinzu komme das Erlernen von Rechtsnormen und beruflichen Fachkenntnissen.

Als «extremistisch» eingestuft

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangert dagegen an, dass in der Region Hunderttausende Familien auseinandergerissen worden seien, weil Angehörige in den Lagern untergebracht würden.

Schon der private Ausdruck einer religiösen oder kulturellen Zugehörigkeit könne von Chinas Behörden als «extremistisch» eingestuft werden. Etwa das Tragen eines Schleiers, eines Kopftuchs oder eines «unnormalen» Bartes, regelmässige Gebete oder der Besitz von Büchern über den Islam oder die uigurische Kultur.

China Uiguren Gefängnis
Die chinesische Regierung redet von Internaten, nicht von Gefängnissen. - AFP

Ende November hatte das Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) geheime Dokumente der Kommunistischen Partei Chinas enthüllt, die zeigen, dass die in Peking als Weiterbildungseinrichtungen bezeichneten Lager streng bewachte Einrichtungen zur Umerziehung sind.

Auch widerlegen sie Aussagen der chinesischen Regierung, wonach der Aufenthalt darin freiwillig sei. Die Unterlagen zeigen zudem, wie Uiguren gezielt überwacht werden und eine grosse Datenbank alle möglichen Informationen sammelt, um Verdächtige zu ermitteln.

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