Experten im medizinischen Bereich bleiben weiterhin besorgt über die Risiken des Cannabiskonsums. Es bestehe ein Mangel an angemessener Prävention.
Das neue Gesetz erlaubt Volljährigen in Deutschland ab dem 1. April den Konsum von Cannabis.
Das neue Gesetz erlaubt Volljährigen in Deutschland ab dem 1. April den Konsum von Cannabis. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Vor der kontrollierten Freigabe von Cannabis ab Ostermontag haben Fachleute aus der Medizin verstärkte Präventionskampagnen für Jugendliche und junge Erwachsene gefordert.

«Teenager kommen nun wahrscheinlich leichter an Cannabis als früher, auch wenn es für sie offiziell verboten bleibt», sagte die Psychiaterin Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank als künftige Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN). Probleme bleiben für sie darüber hinaus Cannabis im Strassenverkehr sowie Vergiftungen bei Kleinkindern, die sorglos zu Hause aufbewahrte Rauschmittel versehentlich essen könnten.

Kampagnen nicht schnell umzusetzen

Die DGPPN kritisiert zudem eine zu niedrige Altersgrenze von 18 Jahren. Bis zum Alter von 25 Jahren reife das Gehirn. Komme in dieser Zeit zu viel Cannabis von aussen hinzu, könne das lebenslange Folgen wie zum Beispiel Psychosen haben. Notwendig seien auch Aufklärung und Prävention, ähnlich wie bei Alkoholmissbrauch und HIV. Doch Kampagnen seien so schnell gar nicht umzusetzen – «weder von der Zeit noch von der Finanzierung her», so Gouzoulis-Mayfrank.

Mit dem Cannabisgesetz, das am Ostermontag (1. April) in Kraft tritt, bleibt der Umgang mit Cannabis zwar weiterhin grundsätzlich verboten, aber mit genau definierten Ausnahmen für Volljährige. Das betrifft den Besitz bestimmter Mengen wie zum Beispiel 25 Gramm zum Eigenkonsum in der Öffentlichkeit, drei Pflanzen zur privaten Zucht sowie den geregelten Anbau und die Weitergabe des Rauschmittels in speziellen Vereinen.

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