Die britische Polizei hat Ermittlungen zum Zustandekommen des legendären Fernseh-Interviews abgelehnt, in dem Prinzessin Diana vor über 25 Jahren über ihre gescheiterte Ehe mit Thronfolger Prinz Charles gesprochen hatte.
Mehr als 22 Millionen Menschen sahen 1995 das Interview
Mehr als 22 Millionen Menschen sahen 1995 das Interview - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Interviewer soll sich Gespräch mit unlauteren Mitteln verschafft haben.

Spezialisten hätten den Fall untersucht und seien zu dem Schluss gekommen, dass es «nicht angemessen ist, eine Ermittlung aufzunehmen», erklärte Alex Murray von der Londoner Metropolitan Police am Donnerstag.

Die BBC hatte unabhängig von möglichen polizeilichen Ermittlungen im November angekündigt, die Hintergründe des Ende 1995 ausgestrahlten Interviews unter Leitung eines ehemaligen Richters des Obersten Gerichtshofs beleuchten zu lassen. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob der damals relativ unbekannte Interviewer Martin Bashir Prinzessin Diana mit unlauteren Methoden zu dem Gespräch bewegte.

In dem denkwürdigen Fernsehinterview im November 1995 machte Diana Charles' jetzige Frau Camilla indirekt für das Scheitern der Ehe verantwortlich: «Wir waren zu dritt in dieser Ehe», erklärte die Prinzessin einem geschockten Fernsehpublikum. Zudem gestand sie, selbst ebenfalls untreu gewesen zu sein. Die Ausstrahlung wurde damals von einer Rekordzahl von 22,8 Millionen Zuschauern verfolgt.

1996 liessen sich Lady Di und Prince Charles scheiden, im Jahr darauf starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Ihr Ex-Mann heiratete seine Jugendliebe Camilla im Jahr 2005.

Dianas Bruder Charles Spencer hatte im Herbst gefordert, die Umstände des Zustandekommens des Gesprächs zu untersuchen. Er gab an, Bashir habe ihm damals gefälschte Dokumente vorgelegt, damit er seine Schwester zu dem Interview überrede.

Dabei soll es sich um gefälschte Bankauszüge handeln, denen zufolge Mitarbeiter am Hof dafür bezahlt wurden, Diana auszuspionieren. Laut Dianas Bruder stellte Bashir zudem «reisserische Behauptungen» über Queen Elizabeth II., Charles und andere Mitglieder der Königsfamilie auf.

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