Angesichts der russischen Bedrohung ruft Grossbritannien zu verstärkter militärischer Zusammenarbeit in Europa auf.
rheinmetall
Das Logo des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die britische Regierung hat Deutschland und die anderen europäischen Partner aufgerufen, die Zusammenarbeit im Rüstungsbereich angesichts der Bedrohung durch Russland stärker als bisher auszubauen. Europa müsse sich vor dem Hintergrund des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine grosse Sorgen machen, sagte Aussenminister David Lammy der Deutschen Presse-Agentur am Rande der UN-Generaldebatte in New York. «Das bedeutet, dass wir mehr in Bezug auf die militärische Industriekapazität Europas tun müssen.»

«Wenn es um die Verteidigung Europas geht, ist die Partnerschaft zwischen Grossbritannien und Deutschland von zentraler Bedeutung – natürlich Seite an Seite mit Frankreich und den baltischen Staaten», sagte der Aussenminister. Sorgen müsse sich Europa zudem wegen des russischen Cyberkriegs machen. «Desinformation untergräbt unsere Demokratien», warnte Lammy.

Deutschland bei Zusammenarbeit zentral für Briten

Die neue Labour-Regierung in Grossbritannien will ihre Beziehungen zu Deutschland und der EU auf eine neue Grundlage stellen. Dazu soll Anfang nächsten Jahres ein umfassendes Abkommen zu allen Bereichen der Zusammenarbeit zwischen Berlin und London unterzeichnet werden – so hatten es Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Premierminister Keir Starmer zuletzt verabredet. Regierungschef Starmer und sein Aussenminister Lammy sind seit Anfang Juli im Amt.

«Lassen Sie mich nur sagen, dass wir die Parlamentswahlen am 5. Juli gewonnen haben. Ich war am 6. Juli in Deutschland, dem ersten Land, das ich besucht habe, und das ist ein Hinweis darauf, wie wichtig uns unsere Beziehung zu Deutschland ist», sagte Lammy weiter. «Wir freuen uns sehr, an diesem Freundschaftsvertrag zu arbeiten, an mehr zwischenmenschlichen Verbindungen und kulturellen Bindungen.»

Der Vertrag soll zudem ein weites Spektrum an weiteren Themen abdecken. Sowohl bei sicherheitspolitischen Fragen als auch bei der Strafverfolgung irregulärer Migration wollen sich beide Länder abstimmen. Ausserdem soll es in dem Abkommen um die wirtschaftliche Zusammenarbeit gehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungschefOlaf ScholzRegierungMigrationPartnerEU