1979 starb die Gangsterlegende Jacques Mesrine im Kugelhagel der Polizei. Nun wurden in Paris Briefe Mesrines an seine Geliebte Jeanne Schneider versteigert.
Jacques Mesrine Jeanne Schneider
Jacques Mesrine hatte Jeanne Schneider Hunderte von Briefen geschrieben. - baronribeyre.com

Hunderte Briefe des einstigen französischen Ganoven Jacques Mesrine an seine Geliebte und Komplizin Jeanne Schneider sind für rund 38 000 Euro versteigert worden.

Die am Donnerstag vom Pariser Auktionshaus Baron Ribeyre & Associés angebotenen Schriftstücke hatte der ehemalige «Staatsfeind Nummer 1» in den 1970er Jahren im Gefängnis verfasst. Unter den etwa 40 Käufern waren auch Deutsche.

Romantik, Witz und grosse Liebe

Die manchmal romantischen, manchmal witzigen Briefe geben Einblicke, wie die Gangsterlegende Mesrine ganz privat tickte – etwa wenn er sich selbst attestierte, nach seiner Jeanne verrückt zu sein.

Bei einigen Bündeln mit Briefen seien die Angebote regelrecht in die Höhe geschossen, erzählte eine Sprecherin des Auktionshauses im Anschluss, etwa bei Gedichten, die mit kleinen Blumenzeichnungen versehen waren.

Bereits zu Lebzeiten übte Mesrine auf einige seiner Zeitgenossen eine gewisse Faszination aus. Mesrine und seine Partnerin galten in den 1960er und 1970er Jahren auch als französische Bonnie und Clyde.

Hunderte Briefe an Geliebte

Schneider sass selbst zeitweise in Haft, als sie die unzähligen Briefe von Mesrine erhielt. Der Kriminelle schrieb ihr jahrelang täglich oder jeden zweiten, dritten Tag, wie Pauline Ribeyre vom Auktionshaus der Deutschen Presse-Agentur sagte. Schneider hatte die etwa 400 Briefe in einem Koffer aufbewahrt – zusammen mit Artikeln, Fotos und Büchern.

Mesrine war für Entführungen, Erpressungen, Morde und Banküberfälle bekannt. Er trieb sein Unwesen in Frankreich, Spanien und Kanada und entkam dabei immer wieder Polizei und Justiz.

Am meisten Aufsehen erregte er mit seinem spektakulären Gefängnisausbruch im Mai 1978, auf den ein fast anderthalbjähriges Katz-und-Maus-Spiel mit der französischen Polizei folgte. Statt sich bedeckt zu halten, überfiel Mesrine ein Casino und entführte einen Milliardär. Im November 1979 starb er letztlich im Kugelhagel der Polizei.

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