Briefe an Epstein: Britischer Botschafter erneut im Fokus
Die Veröffentlichung zu Jeffrey Epstein betrifft auch die britische Politik, da unter den Absendern der Geburtstagsschreiben auch Peter Mandelson sein soll.

Die neue Veröffentlichung zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein beschäftigt auch die britische Politik.
Unter den Absendern etlicher Geburtstagsschreiben an Epstein, die von den Demokraten als Kopie ins Internet gestellt wurden, soll auch der britische Botschafter in den USA, Peter Mandelson, sein. In dem Text, der Mandelson zugeschrieben wird, wird Epstein als «bester Kumpel» bezeichnet.
Unter anderem Sky News, die BBC und der «Telegraph» berichteten am Dienstag ausführlich über die mutmasslich authentischen Schreiben. Das Album soll zu Epsteins Geburtstag im Jahr 2003 angefertigt worden sein; ein Schreiben soll von US-Präsident Donald Trump stammen. Ein Sprecher von Mandelson sagte der BBC: «Lord Mandelson hat schon lange klargemacht, dass er es sehr bedauert, Epstein jemals kennengelernt zu haben.»
Dass es eine Verbindung des früheren Labour-Ministers, der seit Dezember 2024 UK-Botschafter in Washington ist, zu Epstein gibt, ist nicht neu. Über das mutmasslich von Mandelson verfasste Schreiben hatte bereits im Juli das «Wall Street Journal» berichtet – jetzt ist es öffentlich im Internet abrufbar.
Brief an Epstein enthält gemeinsames Bild mit Mandelson
In dem Schreiben an Epstein sind Bilder eingefügt, eines soll Epstein und Mandelson gemeinsam zeigen. Epstein wird in dem Text als «intelligenter, scharfsinniger Mann» beschrieben.
Der Absender habe «viele Stunden» damit verbracht, auf Epstein zu warten. «Und oft, kaum hatte man sich daran gewöhnt, ihn um sich zu haben, war man plötzlich wieder allein», es seien aber stattdessen einige «interessante» Freunde zur Unterhaltung dagewesen. Mandelsons Sprecher sagte der BBC, die Verbindung zu Epstein sei «seit einiger Zeit» öffentlich bekannt.
«Ich denke, unser Botschafter hat deutlich gemacht, dass er es zutiefst bedauert, Epstein jemals kennengelernt zu haben», sagte Gesundheitsminister Wes Streeting in einem Sky-Gespräch am Dienstagmorgen. Er finde nicht, dass alle als mitschuldig betrachtet werden sollten. Das Wichtigste sei, dass Epsteins Opfer Gerechtigkeit erführen und ihre Geschichte erzählen könnten.
Der in einflussreichen Kreisen gut vernetzte Finanzier Epstein hatte über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht. Nach seiner Festnahme starb er 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Im Obduktionsbericht wurde Suizid als Todesursache genannt. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte.