Brandanschlag auf Moschee im Westjordanland
In al-Bireh im von Israel besetzten Westjordanland ist eine Moschee mit araberfeindlichen Parolen beschmiert worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Palästinenser machen israelische Siedler veantwortlich.
Zudem sei in der Moschee ein Feuer gelegt worden, das von Anwohnern gelöscht worden sei, sagte der Bürgermeister Assam Ismail am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Er machte israelische Siedler für die Attacke im Morgengrauen verantwortlich. AFP-Reporter vor Ort berichteten von leichten Brandschäden im Eingangsbereich sowie im Waschraum der Moschee. Der Gebetsraum selbst war unbeschadet.
Wie die AFP-Reporter berichteten, stand auf den Wandschmierereien in hebräischer Sprache: «Das Land Israel für mein Volk» und «Belagerung der Araber, nicht der Juden». Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh sprach vor einer wöchentlichen Kabinettssitzung am Montag von einem «rassistischen Akt». Die israelische Regierung sei verantwortlich für den «Anstieg an Gewalt durch die Siedler», erklärte er weiter.
Der israelische Wirtschaftsminister Amir Peretz von der linksgerichteten Arbeiterpartei forderte im Kurzbotschaftendienst Twitter, dass die «Kriminellen und Hassprediger, die eine Moschee angezündet haben», zur Rechenschaft gezogen werden müssten. «Das Virus des Hasses ist wie das Coronavirus ein gemeinsamer Feind aller Religionen und Völker in der Welt», schrieb er.
Im Westjordanland leben rund 2,8 Millionen Palästinenser sowie in den nach dem Völkerrecht illegalen jüdischen Siedlungen rund 450.000 Israelis. Radikale israelische Siedler verüben immer wieder Anschläge auf Moscheen oder anderes palästinensisches Eigentum.