Auf dem weltweiten Ölmarkt purzeln die Preise. Der britische Ölkonzern BP bekommt das schmerzhaft zu spüren und zieht Konsequenzen.
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Eine Tankstelle des britischen Ölkonzerns BP. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • BP macht aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie und des Ölpreisfalls weniger Gewinn.
  • Anfang April hat der Ölkonzern deutliche Kostensenkungen angekündigt.
  • Die Opec hat entschieden den Ölpreis für die Monate Mai und Juni zu drosseln.
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Die Corona-Pandemie und der Ölpreisverfall haben kräftig den Gewinn des britischen Ölkonzerns BP gedrückt. Der bereinigte Überschuss ging im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 791 Millionen US-Dollar (730 Millionen Euro) zurück. Das teilte der Konzern in London mit.

Ein Jahr zuvor hatte BP noch einen bereinigten Gewinn von knapp 2,36 Milliarden Dollar ausgewiesen. Dennoch will das Unternehmen die Quartalsdividende um 2,4 Prozent auf 10,5 Cent je Aktie erhöhen.

Organisation erdölexportierender Länder
Die Opec und seine Partner haben einer Drosselung der Ölproduktion zugestimmt. - dpa-infocom GmbH

«Wir haben es mit einem aussergewöhnlich herausfordernden Umfeld zu tun», sagte Finanzchef Brian Gilvary. Die Auswirkungen der Rückgänge bei Nachfrage und Preisen dürften sich auch im zweiten Quartal fortsetzen. BP werde mit einer Reihe von Massnahmen die Liquidität erhöhen, die Bilanz stärken und die Ausgaben reduzieren.

BP kündete Kostensenkung an

Bereits Anfang April hatte das Unternehmen deutliche Kostensenkungen angekündigt: Im laufenden Jahr sollen die organischen Investitionsausgaben demnach auf insgesamt 12 Milliarden US-Dollar (etwa 11 Mrd Euro) begrenzt werden. Das sind circa 25 Prozent weniger, als der Konzern ursprünglich geplant hatte. Organische Investitionsausgaben sind um Effekte wie Zusammenschlüsse bereinigt. BP will unter anderem mit einer verbesserten Integration einzelner Konzernbereiche und Unternehmensverkäufen die Lage bewältigen.

Nach Angaben des Handelsverbands «Oil and Gas UK», könnten infolge der Pandemie und des Preisverfalls 30'000 Beschäftigte ihre Arbeit verlieren. Das entspricht etwa jeder fünften Stelle in dem Sektor in Grossbritannien, wie eine Umfrage des Verbands ergab.

Einmaliges Ereignis am Ölmarkt

In der vergangenen Woche hatte sich am weltweiten Ölmarkt Einmaliges zugetragen: Erstmals in der Geschichte war der Preis für einen Terminkontrakt auf US-Erdöl ins Minus gerutscht. Das bedeutet, dass Käufer bei Abnahme sogar Geld erhielten. Auch dies war eine Folge eines beispiellosen Nachfrageeinbruchs wegen der Corona-Krise und eines viel zu hohen Rohölangebots bei fehlender Lagerkapazität.

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihre Partner hatten sich Mitte April auf eine Drosselung des Preises geeinigt. Sie gilt für die Monate Mai und Juni, um den Ölpreis zu stabilisieren.

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