BP kehrt im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurück
Der britische Energiekonzern BP meldet für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 1,63 Milliarden Dollar.

Der britische Energiekonzern BP hat im zweiten Quartal wieder einen Nettogewinn erzielt und sich damit deutlich von der Entwicklung anderer Ölkonzerne abgehoben. Der Gewinn belief sich auf 1,63 Milliarden Dollar, nachdem BP im Vorjahresquartal noch einen Verlust von 129 Millionen Dollar verbucht hatte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Konzernchef Murray Auchincloss sprach von einem «exzellenten Quartal – operativ wie strategisch».
Ein wesentlicher Grund für die Verbesserung war der deutliche Rückgang der Sonderbelastungen, die im Vorjahr durch hohe Preisschwankungen beim Flüssigerdgas (LNG) angefallen waren. Allerdings fiel der bereinigte Gewinn – ohne Sondereffekte – um knapp 15 Prozent geringer aus als im Vorjahr.
Damit steht BP besser da als andere Branchengrössen wie Totalenergies, Exxonmobil und Chevron, die zuletzt deutliche Gewinnrückgänge melden mussten. Nur Shell konnte ein leichtes Plus verbuchen.
Schwierige Zeiten in der Branche
Die gesamte Branche leidet unter sinkenden Öl- und Gaspreisen sowie schwächelnder Nachfrage, belastet durch Handelskonflikte, geopolitische Spannungen im Nahen Osten und Fördererhöhungen der Opec+.
BP, das kürzlich den Iren Albert Manifold zum neuen Verwaltungsratschef ernannte, steht seit Jahren wegen enttäuschender Ergebnisse in der Kritik und war mehrfach Ziel von Übernahmespekulationen – insbesondere durch Shell. Im Februar kehrte der Konzern seiner ambitionierten Klimastrategie den Rücken und fokussiert sich wieder stärker auf Öl und Gas.
Zudem kündigte BP einen umfangreichen Stellenabbau an. Auchincloss stellte für die kommenden Monate eine umfassende Überprüfung des Portfolios und der Kostenbasis in Aussicht. Die BP-Aktie stieg am Morgen in London um rund 1,4 Prozent.