Der britische Premierminister Boris Johnson erholt sich in der Umgebung von London. Bis er seine Arbeit wieder aufnehmen kann, dürften aber wohl noch Wochen vergehen.
Coronavirus - Landsitz Chequers
Der englische Landsitz Chequers. Das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert nordwestlich von London ist seit etwa 100 Jahren der Landsitz des jeweils amtierenden Premiers. Foto: Steve Parsons - DPA
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premierminister erholt sich von seiner Coronavirus-Infektion.
  • Boris Johnson befindet sich auf dem Landsizz Chequers nordwestlich von London.
  • Dort hält sich auch Johnsons schwangere Verlobte Carry Symonds auf.

Der britische Premierminister Boris Johnson erholt sich von seiner Coronavirus-Infektion auf dem englischen Landsitz Chequers. Das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert nordwestlich von London ist seit etwa 100 Jahren der Landsitz des jeweils amtierenden Premiers.

Dort hält sich auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie Symonds auf. Sie hatte sich nach eigenen Angaben ebenfalls mit dem Erreger angesteckt und war mit eher milden Symptomen in Isolation.

Virus Outbreak Britain
Der britische Permier Boris Johnson klatscht vor der Downing Street 11 für das Pflegepersonal, welches gegen die Corona-Pandemie kämpft. - keystone

Johnson war zuvor eine Woche im St. Thomas' Hospital in London behandelt worden. Zwischendurch hatte sich sein Zustand so sehr verschlechtert, dass er für drei Nächte auf die Intensivstation kam.

Boris Johnson dankt seinen Lebensrettern

Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet, twitterte Johnson am Sonntag. Aus dem Kreis der Klinikmitarbeiter lobte er insbesondere Jenny McGee aus Neuseeland und Luis Pitarma aus Portugal.

«Sie standen 48 Stunden an meinen Bett, als die Dinge auch hätten anders ausgehen können.» In Neuseeland und Portugal wurden die beiden von Angehörigen und sogar Politikern gelobt, wie britische Medien am Montag berichteten.

Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert und viele Stellen sind nicht besetzt. Einem Bericht der Stiftung Health Foundation zufolge fehlen dem NHS mehr als 100'000 Mitarbeiter, darunter 44'000 Pflegerinnen und Pfleger. Der Ausstieg aus der Europäischen Union verschärfte das Problem noch.

Johnson wird derzeit von Aussenminister Dominic Raab vertreten. Die Befugnisse des Premierministers hat der ehrgeizige Politiker aber nicht. Grossbritanniens ungeschriebene Verfassung sieht keine klare Regelung für den Fall vor, dass der Regierungschef ausfällt. Es wird damit gerechnet, dass Johnson noch mehrere Wochen fehlen könnte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusRegierungschefBoris Johnson