Letzte Woche gab der britische Premierminister Boris Johnson seinen Rücktritt bekannt. Doch unterkriegen lässt er sich nicht und zeigt sich kämpferisch.
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Der britische Premierminister Boris Johnson. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat kürzlich seinen Rücktritt bekannt gegeben.
  • Deswegen lässt er sich aber nicht unterkriegen: «Ich werde bald erhobenen Hauptes gehen.»

Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson hat sich bei der wöchentlichen Fragestunde im Parlament am Mittwoch kämpferisch gezeigt. «Es ist wahr, dass ich nicht zum Zeitpunkt meiner Wahl gehe», sagte Johnson.

Er sei aber stolz auf die Teamarbeit und die Führung seiner Amtszeit und fügte hinzu: «Ich werde bald erhobenen Hauptes gehen.» Hoffnungen, sein Abgang werde das Ende des Brexits einläuten, seien aber verfehlt, so der Premier weiter.

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Boris Johnson umarmt seine Familie. - No10 Downing Street.

Zu Beginn der Sitzung spielten sich kurzzeitig chaotische Szenen ab. Zwei Abgeordnete der schottischen Alba-Partei forderten lautstark ein Unabhängigkeitsreferendum für ihren Landesteil, ohne dass ihnen das Wort erteilt worden war.

Parlamentspräsident Lindsay Hoyle war sichtlich aufgebracht und rief «Ordnung!» sowie «Halten Sie die Klappe oder verschwinden Sie!», bevor er die beiden Abgeordneten aus dem Plenarsaal verwies und hinausführen liess.

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Lindsay Hoyle ist der neue Präsident des britischen Unterhauses. Foto: Jessica Taylor/House of Commons/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Wie die Regierung nach der Fragestunde ankündigte, soll es nun doch noch ein Misstrauensvotum im Parlament geben. Allerdings soll es sich auf das Vertrauen in die gesamte Regierung und nicht nur auf Johnson beziehen. Einen geplanten Antrag der Labour-Opposition auf ein Misstrauensvotum gegen Johnson hatte die Regierung zuvor abgeblockt.

Boris Johnson geriet unter Druck

Johnson will bis zur Wahl eines Nachfolgers am 5. September im Amt bleiben. Labour wollte ihn mit dem Antrag zum sofortigen Ausscheiden aus dem Amt zwingen. Es gilt aber als fraglich, ob sich dafür eine Mehrheit gefunden hätte.

Johnson war in der vergangenen Woche unter massivem Druck aus seiner Fraktion und dem Kabinett vom Amt des Parteichefs zurückgetreten. Der Premier hatte zuvor schon Skandal an Skandal gereiht. Das Auswahlverfahren für einen Nachfolger sollte noch am Mittwoch fortgesetzt werden.

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