Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech strebt nach Grossbritannien. Dort sollen unter anderem Studien zur mRNA-Technologie durchgeführt werden.
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Biontech bekräftigt bei der Vorlage der neuen Zahlen die Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff. - Sebastian Gollnow/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Biontech will in Grossbritannien ein Krebsforschungszentrum aufbauen.
  • Das Mainzer Pharmaunternehmen sorgte mit dem frühen Corona-Impfstoff für Aufmerksamkeit.

Ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie will das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech in Grossbritannien aufbauen. Die Bekanntheit erlangte das Unternehmen durch seinen früh verfügbaren Corona-Impfstoff. Am Freitag teilte die Regierung in London mit, dass sich die Firma mit dem britischen Gesundheitsministerium geeinigt hat.

Das Ziel ist es, mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten zu behandeln. Ein frühzeitiger Zugang zu solchen bisher nicht zugelassenen Therapien sei im Rahmen klinischer Studien möglich.

Die nächsten Schritte der Zusammenarbeit sind laut Biontech die Auswahl der Produktkandidaten, der Studienstandorte und die Erstellung eines Entwicklungsplans. Das Ziel ist, bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 den ersten Krebspatienten in eine Studie aufzunehmen. Bei der mehrjährigen Kooperation geht es zudem auch um Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten, wie es von Biontech hiess.

Biontech will die mRNA-Technologie gegen Krebs einsetzen

«Dank dieser Partnerschaft werden Patienten ab September zu den ersten gehören, die Tests für gezielte, personalisierte und Behandlungen teilnehmen können.» Dies sagte der britische Gesundheitsminister Steve Barclay.

«Die Kollaboration wird sich auf die Behandlung verschiedener Krebsarten und Infektionskrankheiten fokussieren. Insgesamt sind davon weltweit hunderte Millionen Menschen betroffen», sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. «Das Vereinigte Königreich konnte Covid-19-Impfstoffe so schnell bereitstellen. Der Grund dafür war die beispielhafte Zusammenarbeit des Nationalen Gesundheitsdiensts, akademische Forschungseinrichtungen, die Aufsichtsbehörde und der Privatsektor.»

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Biontech und Pfizer haben einen Impfstoff entwickelt - AFP/Archiv

Die nun getroffene Vereinbarung sei ein Ergebnis der Lehren aus der Pandemie: «Wir haben gesehen, dass die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigt werden kann – ohne dabei Abkürzungen zu nehmen. Sofern alle nahtlos zusammen auf das gleiche Ziel hinarbeiten.»

Biontech arbeitete schon immer an der Entwicklung von mRNA-basierten Krebstherapien, die sich spezifisch gegen den individuellen Tumor der Erkrankten richtete. Mehrere Hundert Betroffene wurden nach Biontech-Angaben in den vergangenen Jahren im Rahmen von Studien bereits mit entsprechenden Produktkandidaten behandelt. Der Corona-Impfstoff des Unternehmens war 2020 das erste zugelassene mRNA-Medikament in der Geschichte der Medizin.

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