Beschwerden wegen unerlaubter Telefonwerbung gehen zurück

DPA
DPA

Deutschland,

Das Telefon klingelt: Man soll einen Vertrag abschliessen, den Stromanbieter wechseln oder etwas kaufen. Solche Werbung ist in Deutschland eigentlich verboten - die Realität sieht anders aus.

Telefonwerbung unterliegt in Deutschland strengen Regeln. Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er vorher ausdrücklich zugestimmt hat. Foto: Oliver Berg/dpa
Telefonwerbung unterliegt in Deutschland strengen Regeln. Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er vorher ausdrücklich zugestimmt hat. Foto: Oliver Berg/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ärger über unerwünschte Werbe-Anrufe hat im vergangenen Jahr in Deutschland etwas abgenommen - weiterhin gab es aber Zehntausende Beschwerden.

Insgesamt seien 57.648 schriftliche Beschwerden eingegangen, schrieb die Bundesnetzagentur in einem Bericht an ihren Beirat.

Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Damit lag die Zahl der Beschwerden etwas niedriger als im Vorjahr mit 62.000, ist aber dem Bericht zufolge trotzdem der zweithöchste Stand jemals und «weiterhin ein massives Problem». Die abgemahnten Unternehmen würden sich für ihre Telefon-Kampagnen auf «Einwilligungsdaten stützen, die unzutreffend, veraltet oder sogar gefälscht» seien.

Telefonwerbung unterliegt in Deutschland strengen Regeln. Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er vorher ausdrücklich zugestimmt hat. Wer sich daran nicht hält und erwischt wird, muss mit harten Strafen rechnen. Insgesamt verhängte die Bonner Behörde im abgelaufenen Jahr Bussgelder von 1,3 Millionen Euro - im Gegensatz zu den Beschwerden ist diese Zahl gestiegen, im Jahr 2018 lag sie bei 1,1 Millionen Euro.

Eine besonders hohe Strafe verhängte die Netzagentur mit 250.000 Euro gegen Sky Deutschland. Der Pay-TV-Anbieter war bereits zuvor mehrmals von der Behörde abgestraft worden und hatte trotzdem weiterhin unerlaubt Verbraucher angerufen, ohne die nötigen Einwilligungen dafür zu haben. Sky hat gegen das Bussgeld mittlerweile Berufung eingelegt, wie eine Sprecherin mitteilte.

Die höchste Geldbusse richtete sich mit 275.000 Euro gegen den Energie-Anbieter Innogy, wie die Bundesnetzagentur einem Branchendienst bestätigte. Das Unternehmen soll ein undurchsichtiges Vertriebssystem aus verschiedenen Call-Centern beauftragt haben, um «in hartnäckiger und aggressiver Weise» Stromverträge zu verkaufen. Das Unternehmen verwies darauf, dass die beanstandeten Fälle von 2015 bis Anfang 2018 stammten und man das Vertriebssystem längst umgestellt habe. Man prüfe ebenfalls, ob man Einspruch gegen das Bussgeld einlegen werde, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

a
10 Interaktionen
Mit Symbol
a
3 Interaktionen
In Norwegen

MEHR IN NEWS

Gruppenfoto
Letzter Applaus
Apropos Bär
Nachtgedanken zähmen
Nina Radjenovic landet einen Treffer an der Karate EM
1 Interaktionen
Bernerin
Season Opener BSC YB
Season-Opener

MEHR AUS DEUTSCHLAND

brunschweiger kolumne
10 Interaktionen
Brunschweiger
Booking.com laptop
7 Interaktionen
Schweizer betrogen
Gillian Anderson
Ehrenpreis
Regenbogenflagge
16 Interaktionen
Kritik