Einem Bericht zufolge rät die WHO vom Einsatz des Medikaments Remdesivir bei Covid-19-Erkrankungen ab.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sich gegen den Einsatz von Remdesivir bei Covid-Patienten im Krankenhaus aus. (Archivbild)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sich gegen den Einsatz von Remdesivir bei Covid-Patienten im Krankenhaus aus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA-POOL/ULRICH PERREY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Expertengremium der WHO lehnt die Behandlung mit Remdesivir bei Corona-Erkrankten ab.
  • Das Medikament habe keine wichtigen Wirkungen auf Patienten.
  • Es sei zudem noch nicht ausgeschlossen, dass das Medikament auch Schaden anrichten könnte.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät einem Bericht zufolge vom Einsatz des einst vielversprechenden Medikaments Remdesivir bei Covid-19-Erkrankungen ab. Nach eingehender Prüfung sei ein Expertengremium der WHO zu diesem Schluss gekommen.

Das Mittel habe keinen bedeutenden Einfluss auf die Sterblichkeit oder andere wichtige Wirkungen auf Patienten, wie den Bedarf künstlicher Beatmung oder die Zeit bis zu einer Besserung, schrieb die Fachzeitschrift «British Medical Journal» in einem am Freitag veröffentlichten Artikel.

Eine Ampulle des Medikaments Remdesivir. Foto: Ulrich Perrey/dpa-POOL/dpa
Eine Ampulle des Medikaments Remdesivir. Foto: Ulrich Perrey/dpa-POOL/dpa - dpa-infocom GmbH

Es sei zudem noch nicht ausgeschlossen, dass das Medikament auch Schaden anrichten könnte. Dazu kämen die Kosten. Die Erkenntnisse ergaben sich aus einer von der WHO koordinierten Studie mit tausenden Patienten in fast 500 Kliniken in mehr als 30 Ländern. Der Einsatz in Spitälern werde somit nicht empfohlen, hiess es in dem Beitrag weiter.

Remdesivir wurde zur Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt

Remdesivir war vom US-Pharmakonzern Gilead ursprünglich zur Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt worden. Nach Ausbruch der weltweiten Coronavirus-Pandemie galt es eine Zeit lang als Hoffnungsträger im Kampf gegen Covid-19. Es erhielt im Juli als erstes Mittel überhaupt in Europa eine Zulassung unter Auflagen zur spezifischen Behandlung von bestimmten Patienten. Zuletzt hatten Tests aber nahegelegt, dass der Nutzen des Präparats bestenfalls gering ist.

Der Pharmakonzern zeigte sich am Freitag umgehend enttäuscht und verwies auf den Einsatz des Mittels in mehreren Staaten.

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